"Genoa" versus "Sapphire Rapids": Intel überlässt AMD 2022 das Feld

Erst im Januar 2023 wird Intel seine vierte Xeon-SP-Prozessorgeneration vorstellen. AMD ist mit seinen 96-Kernern Epyc 9004 mehrere Monate schneller dran.

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(Bild: c't)

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Voraussichtlich zwei Jahre verspätet sollen Intels Serverprozessoren der vierten Xeon-SP-Generation alias Sapphire Rapids endlich den Markt erreichen. Für den 10. Januar 2023 hat Intel ein Vorstellungs-Event angesetzt, Details folgen. Ursprünglich sollten die Sapphire-Rapids-CPUs Anfang 2021 erscheinen.

In der Analystenkonferenz zu den jüngsten Geschäftszahlen bekräftigte Intel-Chef Pat Gelsinger, dass die Serienproduktion von Sapphire Rapids derzeit hochgefahren wird. Die Firma will die CPU-Baureihe nach der Vorstellung "aggressiv vorantreiben" und die erste Million so schnell verkaufen wie bei keiner bisherigen Xeon-Familie. Das ist auch notwendig, da Großkunden bereits auf die Prozessoren warten, darunter das Argonne National Laboratory mit dem Supercomputer Aurora und Nvidia mit seinen DGX-H100-Systemen.

Intels Ankündigung zur Vorstellung im Januar kam kurz nach einem Bericht des taiwanischen Marktbeobachters Trendforce, laut dem Intel weiterhin mit einer geringen Ausbeute (Yield) funktionstüchtiger Dies zu kämpfen habe. Die mittlere Konfiguration – Mid Core Count, MCC genannt – hätte demnach einen Yield von nur 50 bis 60 Prozent.

Das monolithische MCC-Die mit 34 CPU-Kernen ist der größte Sapphire-Rapids-Chip, den Angstronomics auf gewaltige 770 mm² schätzt. Die noch schnellere Extreme-Core-Count-Konfiguration (XCC) mit 60 CPU-Kernen ist viergeteilt, sodass die vier einzelnen Tiles eine höhere Ausbeute aufweisen sollten. Intel produziert alle Sapphire-Rapids-Dies im eigenen Fertigungsprozess Intel 7.

AMD stellt seine vierte Epyc-Generation Genoa alias Epyc 9004 derweil schon am 10. November 2022 vor. Gegenüber The Register bestätigte der Hersteller HPE, dass die ersten Genoa-Server noch im selben Monat in den Verkauf gehen sollen.

Für Intel ist das ein Problem, denn eigentlich sollte Sapphire Rapids mit der vorherigen Epyc-7003-Serie Milan konkurrieren. Genoa erhöht die Maximal-Anzahl der CPU-Kerne nun von 64 auf 96, zudem beherrschen sie dank der Zen-4-Architektur AVX-512-Instruktionen. Hinzu kommen 12 DDR5-Speicherkanäle und PCI-Express-5.0-Support.

(mma)