Gerüchte um Nachfolger der Xbox 360
Eine neue Microsoft-Spielkonsole soll einem Bericht zufolge im nächsten Jahr erscheinen und auf eine moderne AMD-GPU mit Southern-Islands-Architektur setzen.
Laut einem Bericht der Webseite Semiaccurate könnte bereits Mitte des Jahres 2013 die nächste Generation von Microsofts-Spielekonsolen erscheinen, für die Bezeichnungen wie "Xbox 720" oder "Xbox Next" kursieren. Demnach soll IBM bereits seit Ende 2011 erste CPU/GPU-Kombichips mit dem Codenamen Oban für Xbox-Entwickler-Kits produzieren. Die Grafikeinheit soll wie bei der Xbox 360 erneut von AMD kommen und auf die moderne Southern-Islands-Architektur (Graphics Core Next) setzen.
Damit wäre die zukünftige Spielkonsole zu DirectX 11.1 kompatibel und somit technisch auf gleicher Höhe wie aktuelle PC-Grafikkarten der HD-7900-Serie – also wohl wieder für einige Jahre konkurrenzfähig. AMD hatte zum Marktstart der Southern-Islands-Grafikkarten Radeon HD 7900 für Desktop-PCs gegenüber heise online erkärt, dass jene neue Architektur die Basis für die Grafikchips der kommenden Jahre sein werde. Während die in wenigen Monaten erwarteten Trinity-APUs noch mit der bisherigen VLIW4-Technik arbeiten, sollen auch ihre 2013 erwarteten Nachfolger (Kaveri) auf Southern-Islands-Architektur setzen, wie AMD Anfang Dezember ebenfalls bestätigte.
Weiter heißt es bei Semiaccurate, dass Ende des Jahres 2012 die Massenproduktion der neuen Xbox-Kombichips bei IBM starten soll und darin höchstwahrscheinlich – wie bisher – PowerPC-Prozessorkerne stecken. Anfang Januar hat IBM in seiner Fab in East Fishkill nahe New York bereits mit der Fertigung von 32-Nanometer-Halbleitern (SOI HKMG) begonnen – darunter könnten also Chips für Entwickler-Kits sein.
Allerdings wäre eine Markteinführung des Xbox-360-Nachfolgers im kommenden Jahr sehr sportlich, weil die Entwicklung anspruchsvoller Spiele, sogenannter AAA-Titel, häufig mehr als zwei Jahre lang dauert. Semiaccurate spekuliert, dass aufgrund der verwendeten IBM/AMD-Hardware der zukünftige und derzeitige Xbox-Code kompatibel sein dürfte, was den Entwicklungsaufwand erleichtern könnte. In der seit 2005 erhältlichen Xbox 360 steckt eine IBM-CPU (Triple-Core PPC mit 3,2 GHz) und eine AMD-GPU (500 MHz) mit 48-Unified-Shader-Rechenkernen.
Microsoft selbst dementiert derweil Spekulationen über einen baldigen Xbox-360-Nachfolger. Senior Marketing Director Jose Pinero will auf der kommenden Spielemesse E3 kein neues Konsolenmodell vorstellen. Die aktuelle Xbox 360 gehöre dank Kinect und dem neuen Dashboard-Update noch lange nicht zum alten Eisen, erklärte er. (mfi)