Geständnisse um schwarze Kassen in Siemens-Affäre

Der Finanzvorstand der Telekommunikationssparte von Siemens gesteht seine Beteiligung an der Schwarzgeldaffäre des Konzerns. Rund 200 Millionen Euro sollen in schwarze Kassen geflossen sein.

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  • dpa

Im Ermittlungsverfahren wegen schwarzer Kassen bei Siemens gibt es einem Zeitungsbericht zufolge inzwischen sechs Geständnisse von aktiven und ehemaligen Beschäftigten des Konzerns. Sechs Beschuldigte aus der Sparte Telekommunikation (Com) hätten zugegeben, schwarze Kassen in Liechtenstein, der Schweiz und Österreich installiert oder ermöglicht zu haben, schrieb die "Süddeutsche Zeitung" am Samstag. Die Beträge seien als Schmiergelder in Europa, Asien, Afrika und Mittelamerika geflossen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft sollen rund 200 Millionen Euro in die schwarzen Kassen gegangen sein.

Die zur Aufklärung der Affäre gebildete Sonderkommission Netzwerk gehe auch Spuren nach, die in Richtung Konzernspitze führen könnten. Ein früherer Siemens-Angestellter, der hohe Beträge in die schwarzen Kassen geschleust habe, soll ausgesagt haben, dass Wirtschaftsprüfern von KPMG bereits 2003 einige Rechnungen verdächtig vorgekommen seien. KPMG, Siemens und Staatsanwaltschaft hätten dies nicht kommentiert.

Nach Informationen des "Spiegel" dauerte die Prüfung des Siemens-Jahresabschlusses durch KPMG diesmal länger als sonst. Die Prüfer hätten ihr Testat bis zuletzt hinausgezögert, schreibt das Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe. (dpa) / (ghi)