Gesundheitsminister will Kinder und Schwangere im Auto vor Rauchern schützen

Was bereits in vielen Staaten gilt, will auch Deutschland einführen: Schutz für Schwangere und Kinder vor Tabakrauch im Auto. Der Gesetzentwurf liegt nun vor.

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(Bild: shutterstock)

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  • dpa

Rauchen im Auto soll nach dem Willen des Bundesgesundheitsministeriums künftig nicht mehr erlaubt sein, wenn Kinder oder Schwangere mitfahren. Dieses bereits seit Längerem von den Bundesländern geforderte Verbot ist in einem Referentenentwurf zur Ergänzung des Bundesnichtraucherschutz-Gesetzes vorgesehen, welcher der dpa vorliegt. Der Entwurf aus dem Gesundheitsministerium unter Karl Lauterbach (SPD) muss noch mit anderen Ressorts abgestimmt werden, bevor das Kabinett darüber entscheidet. In England gilt ein entsprechendes Gesetz seit 2015, auch Italien, Griechenland, Norwegen, Frankreich, Südafrika und Australien haben bereits Rauchverbote in Autos eingeführt, wenn Minderjährige mitfahren.

Laut dem Entwurf soll das Rauchverbot, das zum Beispiel bereits im öffentlichen Nahverkehr gilt, künftig auch "in geschlossenen Fahrzeugen in Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren" umgesetzt werden. Mehrere Bundesländer hatten bereits seit 2019 Initiativen gestartet, um diese Erweiterung durchzusetzen, und bei einem Verstoß Bußgelder in Höhe von bis zu 3000 Euro ins Spiel gebracht. Zuletzt entschied der Bundesrat im März 2022, einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einzubringen.

Die niedersächsische Landesregierung hatte dies mit Verweis auf das Deutsche Krebsforschungszentrum damit begründet, dass die Konzentration von Tabakrauch in Autos fünfmal so hoch sein könne wie in einer durchschnittlichen verrauchten Gaststätte. Für Kinder und Jugendliche könnte dies Schädigungen an der Lunge sowie Atemwegserkrankungen und Mittelohrentzündungen verursachen. Lauterbach will dort, wo ein Rauchverbot per Gesetz gilt, dies auch auf E-Zigaretten und Cannabis-Produkte ausweiten.

(fpi)