Gesundheitsministerin für Organspendefach auf der Gesundheitskarte

Eine klare Aussage zur Organspende-Bereitschaft oder -Nicht-Bereitschaft befreie Ärzte und Kliniken von dem Problem, ein Unfallopfer zu befragen, meinte Ulla Schmidt.

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Von
  • Detlef Borchers

Die Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat sich in einem Interview für die ZDF-Sendung "Maybrit Illner" dafür ausgesprochen, dass die elektronische Gesundheitskarte (eGK) ein Fach für Angaben zur Organspendebereitschaft bekommt. Schmidt nimmt damit einen Vorschlag auf, der erstmals von Wolfgang Zöller, dem gesundheitspolitischen Sprecher der CSU gemacht wurde. Dieser Vorschlag wurde zuletzt kritisch diskutiert, als der Nationale Ethikrat seine Pläne zur Neuregelung der Organspende vorstellte.

Im Rahmen des ZDF-Interviews betonte Ulla Schmidt, dass eine klare Aussage zur Organspende-Bereitschaft oder -Nicht-Bereitschaft Ärzte und Kliniken von dem Problem befreien würde, ein Unfallopfer zu befragen. Für Schmidt ist ein entsprechendes Fach auf der Gesundheitskarte denkbar, das ähnlich wie das Fach mit den Notfalldaten unkompliziert ausgelesen werden kann. Der Vorschlag der Gesundheitsministerin ging publizistisch in dem Getöse unter, dass der SPD-Abgeordnete Wolfgang Wodarg ausgelöst hatte. Dieser hatte unter Verweis auf Statistiken der Deutschen Stiftung Organstransplantation gefordert, dass ein Vermerk in das Organspendefach (oder die eigenständige Organspendenkarte) aufgenommen werden soll, mit dem Kassenpatienten verfügen können, dass nur Kassenpatienten ihre Organe bekommen sollen.

Siehe dazu auch den Online-Artikel in c't – Hintergrund mit Links zur aktuellen und bisherigen Berichterstattung über die elektronische Gesundheitskarte und die Reform des Gesundheitswesens:

(Detlef Borchers) / (jk)