Gesundheitsministerin wirbt für elektronischen Gesundheitspass

Deutschland könne mit der Einführung eines elektronischen Gesundheitspasses eine internationale Vorreiterrolle übernehmen, meint die Bundesgesundheitsministerin.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat erneut die Einführung eines elektronischen Gesundheitspasses gefordert. Deutschland könne hier eine internationale Vorreiterrolle übernehmen, erklärte die Ministerin am 5. März 2002 auf dem Kongress ehealth 2002 - Telematik im Gesundheitswesen in Bonn.

Schmidt betonte, es könne nicht länger hingenommen werden, dass bei der Therapie "wertvolle Zeit" durch Doppeluntersuchungen verloren gehe. Zudem entstehe durch die bisher bestehenden EDV-Insellösungen, die nicht kompatibel seien, ein "unverantwortbar hoher finanzieller Aufwand", um Informationen von Papierform in digitalisierte Form und wieder in Papierform zu bringen. Dabei sei es "selbstverständlich", dass mit dem Gesundheitspass die Grundsätze des Datenschutzes beachtet werden, erklärte die Gesundheitsministerin. Die Patienten sollten selbst entscheiden, wer ein "Leserecht" für ihre Daten erhalte.

Die rechtlichen Voraussetzungen zur Erprobung des Gesundheitspasses in Modellprojekten soll jetzt geschaffen werden. Ein entsprechender Antrag, der im Rahmen der Neufassung des Apothekengesetzes beschlossen werden soll, ist laut Gesundheitsministerium in die parlamentarischen Beratungen eingebracht. Der Verband der Angestelltenkrankenkassen und die Bundesvereinigung der Apothekerverbände rechnen auf grund einer Machbarkeitsstudie mit jährlichen Einsparungen von bis zu 400 Millionen Euro durch die Einführung des elektronischen Rezeptes und des Arzneimittelpasses. (wst)