Zentraler Terminologieserver fĂĽrs Gesundheitswesen geht an den Start
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und die Gematik haben für mehr Interoperabilität einen zentralen Terminologieserver veröffentlicht.
Für mehr Interoperabilität und eine "verlässliche Referenzquelle" haben das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständige Gematik einen zentralen Terminologieserver veröffentlicht. Er stellt laut BfArM einen "wichtigen Baustein für den Start der elektronischen Patientenakte" dar.
Der Terminologieserver soll "alle Kodiersysteme und Wertelisten" bereitstellen, "die für den elektronischen Datenaustausch von medizinischen Inhalten [...] verschiedene Softwaresysteme hinweg" benötigt werden.
Strukturierte Daten wichtig
Damit soll es gelingen, dass Daten aus Kliniken, Apotheken oder Arztpraxen einheitlich dokumentiert und interpretiert werden können, heißt es vom BfArM. Grundlage für einen "unmissverständlichen Datenaustausch" sind jedoch strukturierte Daten, die es mit der für 2025 geplanten elektronischen Patientenakte erstmal – mit Ausnahme der elektronischen Medikationsliste – nicht gibt.
"Viele Akteure im Gesundheitswesen haben lange den Bedarf einer zentralen Anlaufstelle formuliert. Diese sollte alle Kodiersysteme und Wertelisten, die für den elektronischen Datenaustausch im Zusammenhang mit der elektronischen Patientenakte und darüber hinaus benötigt werden, verlässlich und langfristig in einem einzigen Format zur Verfügung stellen", sagt Dr. Stefanie Weber, die die Abteilung Kodiersysteme und Register im BfArM leitet.
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Während das BfArM die Inhalte auf dem Server bereitstellt und sicherstellt, dass sie "über den gesamten Lebenszyklus einer Person korrekt entschlüsselt werden können", ist die Gematik für den technischen Betrieb verantwortlich, wie das BfArM schreibt. Die Weiterentwicklung erfolge "gemeinsam im D-A-CH-Bereich mit der elektronischen Gesundheitsakte Österreich (ELGA) und eHealth Suisse". Diese basieren nach Angaben der Gematik auf "einem Implementierungsstandard von HL7 International und Open-Source-Technologie".
"Im deutschen Gesundheitswesen gibt es eine Vielzahl an Terminologien in unterschiedlichen Formaten. Der zentrale Terminologieserver dient als verlässliche Referenzquelle für Kodiersysteme, Wertelisten und Mappings und stellt zudem eine langfristige Verfügbarkeit im FHIR-Format sicher", erklärt Ansgar Höper, Product Owner Team Data bei der Gematik GmbH.
(mack)