Getty Images startet neue Agentur für professionelle Werbefotografie

Verbatim möchte an Werbung interessierte Firmen mit erfahrenen Pressefotografen zusammenbringen. Ein Teil der Einnahmen soll in einen Fond fließen, damit die Fotografen damit eigene Projekte finanzieren können.

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Getty Images startet neue Agentur für professionelle Werbefotografie

(Bild: Brent Stirton, Verbatim)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Th. Fischer
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Die bekannte Bildagentur Getty Images hat mit Verbatim eine neue Plattform gestartet, die professionelle Pressefotografen und die Werbeindustrie zusammenbringen soll. Zum neuen CEO von Verbatim wurde Aidan Sullivan ernannt, der selbst früher als Fotograf arbeitete und bislang schon als Vice President Photo Assignments bei der britischen Getty-Niederlassung tätig war.

Die neue Agentur soll Firmen dabei helfen, „authentischen Content“ zu produzieren. Nach eigenen Angaben hat Verbatim schon mehr als 700 erfahrene Foto- und Videoreporter unter Vertrag. Dazu zählt etwa der Italiener Marcodi Lauro, der unter anderem bereits für Getty Images News Service und Getty Images Reportage tätig war und der in vielen Krisengebieten dieser Welt fotografiert hat. Auch den britischen Freelancer Tom Stoddart hat Verbatim unter Vertrag. Der ehemalige Fotoreporter deckte Kriege im Libanon und dem ehemaligen Jugoslawien ab, ist aber mittlerweile nur noch als Werbefotograf tätig.

(Bild: Lynsey Addario, Verbatim)

Nach Ansicht von Sullivan müssen werbetreibende Firmen heute immer härter um die Aufmerksamkeit der Konsumenten kämpfen. Gerade junge Menschen suchten nach überzeugenden Bildern, die sie beeindrucken können. "Wer könnte sie besser liefern als erfahrene Fotojournalisten?", so Sullivan. Man habe bei Getty Images eine kontinuierlich steigende Nachfrage der Werbebranche nach starken "visuellen Storytellern" bemerkt.

Ein weiterer dieser Geschichtenerzähler ist die amerikanische Fotografin Lynsey Addario, die jetzt ebenfalls für Verbatim tätig ist. "Unsere Bilder können Diskussionen und Veränderungen auslösen", so Addario. Das sei ihre Hauptmotivation und treibe sie in ihrer Arbeit jeden Tag erneut an. "Fotografie hat die Kraft, die Menschen wirklich zu berühren, so dass sie beginnen, über Dinge nachzudenken, über die sie sich vorher keine Gedanken gemacht haben." Laut Addario ermöglicht die neue Agentur es Firmen, durch ihre Werbung auch auf soziale und kulturelle Missstände hinzuweisen.

Ein Teil der Einnahmen von Verbatim soll in einen Fond fließen, der die teilnehmenden Fotografen bei eigenen Projekten unterstützt. Die Höhe dieses Teils und welche Bedingungen an eine Auszahlung der Gelder geknüpft sind, wurde jedoch nicht kommuniziert.

Vergangenen Juli hat die Fotografin Carol M. Highsmith die Muttergesellschaft von Verbatim, Getty Images, auf Zahlung von einer Milliarde Dollar verklagt. Sie hatte von der Agentur eine kostenpflichtige Abmahnung erhalten, weil sie ein eigenes Bild auf ihrer eigenen Webseite verwendet hatte. (keh)