Gewerkschaft: Tausende ehemalige Telekom-Mitarbeiter warten auf neuen Job

Die meisten ehemaligen Telekom-Mitarbeiter, die zu der Personal-Service-Agentur Vivento wechselten, werden für "Nichtstun" bezahlt, heißt es in einem Zeitungsbericht.

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Rund 14.000 Telekom-Mitarbeiter wurden im Zuge des Personalabbaus mittlerweile zu einer Personal-Service-Agentur (PSA) versetzt, die seit Ende September Vivento heißt. Ziel der vor einem Jahr gegründeten Agentur ist es, Mitarbeiter aus dem Konzern heraus anderen Firmen zu vermitteln. Von den Versetzten wurden aber bislang nur 1800 vermittelt, sagte ein Sprecher der Kommunikationsgewerkschaft DPV laut der Nordwest-Zeitung. Den anderen zahle die Telekom weiter die Gehälter für "Nichtstun".

Der Bericht bezeichnet dies als Ergebnis millionenschwerer Fehlkalkulation bei der Telekom. Diese habe vor, 35.000 der 172.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Die DPV dürfte nun ihre im Mai geäußerte Befürchtung zumindest zum Teil bestätigt sehen, dass die Menschen, die zu einer PSA wechseln, keine Perspektive hätten.

Laut einem Bericht des Handelsblatt werfen ehemalige Telekom-Mitarbeiter, die bei Vivento gelandet sind, ihren Betreuern unprofessionelle Arbeit vor. Die Vermittlungsquote sei bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Sommer habe die Telekom daher die Führungsspitze der PSA ausgetauscht und das Konzept überarbeitet. Betriebsbedingte Kündigungen schließe eine Tarifvereinbarung bis Ende 2004 aus. Danach habe die Telekom mehr Freiheiten beim Stellenabbau. (anw)