Gewerkschaft kritisiert KDG-Börsengang

Während Anteilseigner und Manager Millionen kassierten, müssten Mitarbeiter Lohnsenkungen hinnehmen, um nicht ausgelagert zu werden, sagte Sibylle Spoo, Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat von Kabel Deutschland (KDG).

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Sibylle Spoo, Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat von Kabel Deutschland (KDG), kritisiert den heutigen Börsengang ihres Unternehmens. Während Anteilseigner und Manager Millionen kassierten, müssten Mitarbeiter Lohnsenkungen hinnehmen, um nicht ausgelagert zu werden, sagte sie dem Magazin Focus. Der Lohn für 580 Callcenter-Angestellte sinke zum 1. April um 3 Prozent. Im April und November 2011 folgten weitere Abschläge von 3 und 1,5 Prozent. Schichtzulagen fielen ebenso weg wie die Weihnachtsgelder 2010/2011. Das Einsparvolumen betrage bis 2014 rund 15 Millionen Euro.

"Anteilseigner und Manager haben den Beschäftigten empfindliche Gehaltseinbußen abgepresst", sagte Spoo laut dem Bericht. Der Börsengang werde nicht genutzt, um den Beschäftigten etwas zurückzugeben, das sei unanständig.

Die KDG-Aktie wird ab heute an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Der Ausgabepreis beträgt laut Mitteilung 22 Euro. Insgesamt werden 34,5 Millionen Aktien ausgegeben. Mit einem Gesamtvolumen von rund 760 Millionen Euro sei es der größte Börsengang in Deutschland seit über zwei Jahren. (anw)