Gigantischer Himmelsatlas enthält 3,3 Milliarden Objekte in der Milchstraße

Eine Forschungsgruppe hat einen immensen Katalog zu einem Ausschnitt der Milchstraße veröffentlicht. Er umfasst über drei Milliarden Objekte.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 7 Kommentare lesen

Der kartierte Himmelsabschnitt

(Bild: DECaPS2/DOE/FNAL/DECam/CTIO/NOIRLab/NSF/AURA/E. Slawik; Image processing: M. Zamani & D. de Martin (NSF’s NOIRLab))

Lesezeit: 2 Min.

Ein Forschungsteam in den USA hat einen gigantischen Himmelsatlas mit mehr als 3,3 Milliarden Objekten in der Milchstraße publiziert. Es dürfte sich um den größten derartigen Katalog überhaupt handeln, erklärt das US-Forschungszentrum NOIRLab. Mit dessen Dark Energy Camera (DECam) wurde der gigantische Atlas erstellt. Insgesamt waren demnach zwei Jahre Arbeit und 21.400 einzelne Belichtungen nötig. Der gigantische Atlas umfasst 10 Terabyte an Daten und steht der Wissenschaftsgemeinde jetzt zur Verfügung. Abgedeckt sind 6,5 % des Nachthimmels, ein Übersichtsbild zeigt, um welchen Teil der Milchstraße es geht.

Bei dem zweiten Datensatz des Dark Energy Camera Plane Survey (DECaPS2) handelt es sich um eine Durchmusterung der Milchstraßenebene am südlichen Sternenhimmel im optischen und nahinfraroten Spektrum. Die DECam ist dafür am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile installiert. Der analysierte Teil der Milchstraße sehe zwar beeindruckend aus, sei aber gerade deshalb auch eine ziemliche Herausforderung für die Arbeit. Zu sehen sind dort nicht nur unzählig viele Sterne, sondern auch Staub, der das Licht dunklerer Objekte teilweise absorbiert. Außerdem sei auch die riesige Zahl an Sternen eine Schwierigkeit für sich. Mit speziellen Datenverarbeitungstechniken habe man aber besser vorhersagen können, welche Sterne im Vorder- und welche im Hintergrund liegen.

Den größten derartigen Katalog, der mit einer einzigen Kamera erstellt wurde, habe man vor allem deshalb erstellen können, "weil wir einfach eine Region mit besonders hoher Sternendichte ins Visier genommen haben und besonders vorsichtig bei der Ermittlung des Vorder- und Hintergrunds waren", sagt Forschungsleiter Andrew Saydjari vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics. Dem Sternatlas ist bereits die bislang umfangreichste Karte der Verteilung naher und ferner Galaxien vorausgegangen, für die die Dark Energy Camera eingesetzt wurde. Der jetzt fertige DECaPS2 ist jetzt online einsehbar, ein Forschungsartikel dazu ist im Astronomical Journal erschienen.

(mho)