GitHub schockt Nutzer mit Abrechnungsfehler
Nutzer von GitHub Actions und Codespaces haben eine Mail bekommen, die für erhöhten Puls gesorgt haben dürfte. Schuld war ein technischer Fehler bei GitHub.
Entwickler, die mit GitHubs CI/CD-Funktion GitHub Actions oder mit Codespaces arbeiten, haben an diesem Donnerstag möglicherweise eine Mail von GitHub im Postfach, die aufhorchen lässt: Darin ist die Rede davon, dass das monatliche Budget ausgegeben sei – mit absurden Zahlen wie "450,036.56 of $20", also ein Vielfaches mehr, als das eingestellte Limit überhaupt zulässt.
Auch in der Verwaltungsoberfläche (https://github.com/settings/billing) tauchte dieser Fehler in der Nacht auf Gründonnerstag bei betroffenen Nutzern auf – demnach wurden zum Beispiel innerhalb des Monats über 100 Jahre Actions-Rechenzeit verbraucht, in Summe ergibt das schnell eine halbe Million US-Dollar.
Unklar, wie viele Nutzer betroffen sind
Unsere detaillierte Auswertung des Nutzungsberichts für GitHub Actions (eine CSV-Datei mit allen abgerechneten Ereignissen) zeigte aber eine Auffälligkeit: Verantwortlich für die utopischen Nutzungszeiten waren nur wenige Actions-Durchläufe am 13. April – die Spalte, die angibt, wer oder was die Jobs angestoßen haben soll, war bei allen betroffenen Einträgen leer.
Was den Puls bei Betroffenen kurz angehoben haben dĂĽrfte, stellte sich aber schnell als technischer Fehler bei GitHub heraus. Kurz nach 23 Uhr MESZ informierte GitHub auf seiner Statusseite (githubstatus.com) ĂĽber das Problem: "We've applied a mitigation to unblock running Actions jobs and using Codespaces. We are currently working on addressing the inconsistencies in billing information." Es wurden also GegenmaĂźnahmen eingeleitet, an dem zugrunde liegenden Problem wird gearbeitet. Wie viele Nutzer betroffen waren, verriet GitHub nicht.
Problem zeigt, wie wichtig Kostendeckel sind
Der Fall sollte alle Nutzer von GitHub Actions und anderen nach Zeit abgerechneten Diensten wachrütteln, wie wichtig solche Budget-Grenzen in den Oberflächen der Anbieter sind. Nicht immer liegt das Problem beim Anbieter – leicht hat man selbst einen Fehler eingebaut, der einen CI/CD-Job zum teuren Dauerläufer werden lässt. Gleiches gilt auch für Cloudprovider, die Rechenleistung oder Speicherplatz vermieten. Entsprechende Kostendeckel pro Monat finden sich fast immer in den Einstellungen.
Den aktuellen Stand am Morgen und mögliche weitere Updates können GitHub-Nutzer hier nachlesen.
(tkn)