Gizmondo verschiebt Deutschlandstart des Multifunktions-Spielehandhelds

Die Kreuzung aus SMS-Communicator, GPS-Empfänger und Spiele-Handheld soll wegen technischer und vertraglicher Probleme erst am 14. Juli in den Handel kommen.

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Die Gizmondo Germany GmbH hat die eigentlich für heute, den 19. Mai, in Deutschland geplante Einführung des mobilen Multimedia-Gerätes Gizmondo vorerst auf den 14. Juli verschoben. Als Gründe nannte ein Sprecher des Unternehmens Vertragsunstimmigkeiten mit dem Service-Provider Vodafone sowie technische Probleme.

Der Gizmondo-Handheld soll in einer werbefinanzierten Version mit Prepaid-Karte für 189 Euro in den Handel kommen. Der Benutzer bekommt am Tag bis zu drei Werbeclips, die er nicht abschalten kann. Gizmondo möchte, dass die Prepaid-Karten auch anonym genutzt werden können, was in Deutschland derzeit nicht möglich ist, wohl aber in Großbritannien, wo das Gerät seit dem 22. April bereits verkauft wird. Eine werbefreie Version, die mit jeder SIM-Karte funktioniert, soll 349 Euro kosten.

Bei den bisherigen Geräten funktionieren darüber hinaus noch nicht alle Funktionen reibungslos. MPEG-4-Videos werden nur mit 15 Bildern pro Sekunde abgespielt und brauchen wegen fehlender Player-Optimierung enorm viel Strom. Statt der versprochenen drei Stunden hält der Akku bei voller Bildschirmbeleuchtung derzeit nur anderthalb Stunden beim Filmabspielen durch. Der GPS-Service funktioniert noch nicht, da unter anderem keine Server mit deutschem Kartenmaterial online sind. Außerdem reagieren aktuelle Testgeräte von Zeit zu Zeit nicht und nehmen keine Benutzereingaben entgegen. Nur eine kurze Entnahme des Akkus lässt sie wieder aufwachen. Gizmondo will die Fehler bis zum Verkaufstart in Deutschland beseitigen und gegebenenfalls mit späteren Firmware-Updates nachbessern.

Mit dem Gizmondo lassen sich auch Videospiele unterwegs spielen. Bisher halten sich die großen Publisher jedoch mit ihrer Unterstützung zurück, Electronic Arts will lediglich zwei Titel auf das Gerät portieren. Eigenproduktionen von Gizmondo, wie das Rennspiel "Trailblazer", das für 29,95 Euro verkauft werden soll, sind recht einfach gestrickt und bestenfalls mit Spielen für Nokias N-Gage zu vergleichen.

Nichtsdestotrotz überlegen sich die Entwickler neue Funktionen, die sie dem Gerät beibringen wollen. So soll die integrierte Kamera zukünftig Bewegungen registrieren und damit eine analoge Steuerung möglich machen. Videospielfiguren sollen mit von der Kamera aufgenommenen besonders markanten Symbolen interagieren können. (hag)