Gläubiger vermuten Insider-Geschäfte um Insolvenz von Midway Games

Der amerikanische Spiele-Herstellers Midway Games hat in der vergangenen Woche Gläubigerschutz beantragt. Doch die Gläubiger beschuldigen den Vorbsitzer des Insider-Handels, hatte er das Unternehmen kurz zuvor für 100.000 US-Dollar verkauft.

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Der finanziell angeschlagene Spiele-Hersteller Midway Games hat am 13. Februar in den USA um Gläubigerschutz gemäß Chapter 11 gebeten. Nach Informationen des Online-Magazins Game Politics stehen dem Kapital von 167,5 Millionen US-Dollar Verbindlichkeiten in Höhe von 281 Millionen US-Dollar gegenüber. Am tiefsten in der Kreide steht Midway bei der Wells Fargo Bank, der das Unternehmen 150 Millionen US-Dollar schuldet.

Doch ob die Bank und die übrigen Gläubiger ihr Geld wieder sehen, steht in den Sternen. Erst Ende November hatte Vorbesitzer Sumner Redstone 87 Prozent der Firmenanteile zum Spottpreis von 100.000 US-Dollar an den in der Branche bis dato unbekannten Mark Thomas und seine Acquisition Holdings Subsidiary verkauft. Mit dem Kauf übernahm Thomas auch die Rechte als Gläubiger an einem 70-Millionen-Dollar-Kredit, wovon ihm 30 Millionen gesichert zustehen, bevor die übrigen Gläubiger zum Zuge kommen. In einem Antrag, den mehr als die Hälfte der übrigen Gläubiger beim US-Konkursgericht unterzeichnet haben, beschuldigen sie Redstone und Thomas des illegalen Insider-Handels und bitten um sorgfälltige Prüfung des Verkaufs.

Midway wurde 1958 als Hersteller von Unterhaltungsgeräten gegründet und 1969 von Bally übernommen. In den Siebzigern machte sich das Unternehmen einen Namen mit ersten Videospielautomaten. 1978 lizenzierte Midway "Space Invaders" für den US-Markt und brachte in der Folge weitere Spiele von Partner Taito in die USA, darunter "Pac Man". Erfolgreiche Eigenentwicklungen waren "Spy Hunter" und "Mortal Kombat". Nach der Übernahme von Bally/Midway durch Williams entstand 1988 das heutige Midway Games. (hag)