Glasfaserausbau: GVG mietet sich bei der Bahn ein

Der Kieler Netzbetreiber mietet Glasfaserstrecken bei der Bahn, um seine Ausbaugebiete an das eigene Kernnetz anzubinden.

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Gleisanlagen in Maschen im Gegenlicht

Gleisanlagen in Maschen.

(Bild: Deutsche Bahn)

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Der Kieler Regionalnetzbetreiber GVG Glasfaser greift für seinen Netzausbau auf Glasfaserstrecken der Bahn-Tochter DB Broadband zurück. Im Rahmen einer am Mittwoch angekündigten Partnerschaft mietet GVG sogenannte "Dark Fiber" – unbeschaltete Fasern – von der Deutschen Bahn, um Ausbaugebiete in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen mit dem eigenen Kernnetz zu verbinden.

Mit der Anmietung der Leitungen, die überwiegend entlang der Bahntrassen verlaufen, könnten "Tiefbau- und Planungsressourcen" eingespart und so der Ausbau der Anschlussgebiete beschleunigt werden, teilte das GVG Glasfaser am Mittwoch in Kiel mit.

"Die Zusammenarbeit zwischen Deutscher Bahn und GVG Glasfaser bringt für beide Seiten ausschließlich Vorteile", erklärte GVG-CEO Michael Gotowy. "Wir profitieren bei unserem eigenen Ausbau – insbesondere in ländlichen und abgelegenen Regionen – von der bereits vorhandenen Glasfaser-Infrastruktur der Bahn und können so noch mehr Menschen und Gewerbebetriebe mit reinen Glasfaseranschlüssen versorgen."

Im Rahmen der Zusammenarbeit nutzt die GVG Glasfaser zunächst drei Glasfasertrassen der Deutschen Bahn in Hessen (52 Kilometer), Bayern (15 Kilometer) und Baden-Württemberg (12 Kilometer). "Unser Glasfasernetz umfasst mittlerweile rund 22.000 Kilometer, wir bieten Glasfasertrassen bereits an zwei Dritteln der gesamten Schienenwege in Deutschland an", sagte der Geschäftsführer von DB Broadband, Christian Humpert.

Die GVG Glasfaser investiert seit 2014 in den Glasfaserausbau und baut ausschließlich FTTH-Anschlüsse für Privatkunden oder Gewerbe in über 260 Kommunen. Das Kieler Unternehmen ist mit "Nordischnet" im Norden Deutschlands präsent, hat aber als "Teranet" auch Projekte in Hessen, Baden-Württemberg und Bayern verwirklicht. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge mittlerweile über 127.000 Kunden.

(vbr)