Golf von Mexiko nicht umbenennen: Mexikos Präsidentin appelliert an Google
Mexiko will die Umbenennung des Golfs von Mexiko durch Donald Trump nicht akzeptieren und fordert von Google, diese auf Google Maps nicht umzusetzen.
(Bild: anlomaja/Shutterstock.com/heise online)
Mexikos Präsidentin ist überzeugt, dass die neue US-Regierung den Namen des Golfs von Mexiko überhaupt nicht ändern darf und hat Google deshalb aufgefordert, die Umbenennung in "Golf von Amerika" nicht zu übernehmen. Das hat Claudia Sheinbaum am Donnerstag mitgeteilt, berichtet die BBC. Die Staatschefin ist demnach überzeugt, dass sich die Souveränität der USA unter dem UN-Seerechtsübereinkommen nur bis etwa 22 Kilometer vor die Küste erstreckt. Dahinter beginnen die internationalen Gewässer. Die Namensänderung könne deshalb auch nur diesen Streifen betreffen. Ihr Land werde Google aber auch bitten, Nordamerika wieder in "mexikanisches Amerika" umzubenennen, sagte sie noch.
Widerspruch aus Mexiko
Mit der Bitte an Google macht Sheinbaum deutlich, dass Mexiko die einseitige Änderung des Namens der Meeresbucht wohl doch nicht akzeptieren will. Die hatte Donald Trump kurz nach seiner Amtsübernahme als US-Präsident verkündet, und Google hat unmittelbar danach angekündigt, dem mit dem üblichen Verfahren nachzukommen. Das heißt, der geänderte Name soll auf dem hauseigenen Kartendienst Google Maps allen Nutzern und Nutzerinnen in den USA exklusiv angezeigt werden. Für Menschen in Mexiko soll es dagegen bei "Golf von Mexiko" bleiben, im Rest der Welt sollen beide Namen angezeigt werden. Damit will man sich in Mexiko aber nicht zufriedengeben. Google hat sich zu dem Brief bislang nicht geäußert.
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Mexikos Reaktion verdeutlicht, warum die einseitige Aktion für den IT-Konzern problematisch ist. Mitte der Woche war bekannt geworden, dass die für die Karten zuständige Abteilung die Vereinigten Staaten intern jetzt als "heikles" oder "empfindliches" ("sensitive" im englischen Original) Land einstuft. Damit wird das Land nun in Bezug auf Google Maps so behandelt wie China, Russland, Israel, Saudi-Arabien oder der Irak. Die von Trump angeordneten Veränderungen sollten demnach mit höchster Dringlichkeit umgesetzt werden, die zuständigen Angestellten sollten alles stehen und liegen lassen. Noch ist die Umbenennung auf Google Maps aber nicht umgesetzt.
(mho)