Google-Chef hält kontroverse KI-Antworten von Gemini für "völlig inakzeptabel"
Nach problematischen Antworten der eigenen KI gibt Sundar Pichai in einem internen Memo Fehler zu. Der Google-CEO verspricht strukturelle Änderungen bei Gemini.
Google-CEO Sundar Pichai hat die jüngsten Kontroversen rund um Googles KI-Chatbot und -Bildgenerator als inakzeptabel bezeichnet und strukturelle Änderungen versprochen, um das Problem zu beheben. Das geht aus einer diese Woche verschickten internen Mitteilung an die Belegschaft des Datenkonzerns hervor. Ende letzter Woche hat Google die Gemini-Bildgenerierung von Personen nach Ungenauigkeiten der KI ausgesetzt.
Zuvor hatte die Künstliche Intelligenz nach Nutzeranfragen Bilder mit eklatanten historischen Ungenauigkeiten produziert. Einige Anwender hatten den Chatbot aufgefordert, historische Bilder zu erstellen, etwa mit den Gründungsvätern der USA oder von deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs. Gemini produzierte daraufhin Bilder mit Gesichtern von Personen afroamerikanischer und asiatischer Abstammung.
Kritik vor allem von konservativer Seite
Zudem hatte Gemini in Textantworten den Einfluss von Elon Musk auf die Gesellschaft mit der von Adolf Hitler verglichen. Das führte zu heftiger Kritik, vor allem seitens konservativer Gruppen, die Google Voreingenommenheit vorwarfen. Diese stehen vielen Technologieunternehmen ohnehin oftmals kritisch gegenüber und werfen den Firmen eine allzu liberale Grundeinstellung vor.
In einem internen Memo, das Semafor vorliegt und demnach von Google bestätigt wurde, gibt Sundar Pichai Fehler Geminis zu: "Ich weiß, dass einige seiner Antworten unsere Nutzer beleidigt und Voreingenommenheit gezeigt haben. Um es klarzustellen: Das ist völlig inakzeptabel und wir haben uns geirrt." Google sei aber auf einem guten Weg, um diese Probleme zu beheben.
Pichai: Keine KI perfekt, aber wir arbeiten daran
"Unsere Teams haben rund um die Uhr daran gearbeitet, diese Probleme anzugehen", so Pichai. "Wir sehen bereits eine erhebliche Verbesserung bei einer Vielzahl von Anfragen. Keine KI ist perfekt, insbesondere in diesem aufstrebenden Entwicklungsstadium der Branche, aber wir wissen, dass die Messlatte für uns hoch liegt und wir werden daran festhalten, egal, wie lange es dauert. Und wir werden überprüfen, was vorgefallen ist, und sicherstellen, dass wir es in großem Umfang beheben."
Zudem spricht Pichai verschiedene Verbesserungsmethoden an. Dazu gehören "strukturelle Änderungen, aktualisierte Produktrichtlinien, verbesserte Einführungsprozesse, robuste Evaluierungen und Red-Teaming" (Überprüfungen ethischer Art). All dies werde jetzt evaluiert und geändert, wenn notwendig. Pichai weist auch darauf hin, dass Google aus diesen Fehlern lernen, aber weiterhin auf dem Produkt aufbauen wird.
(fds)