Google-Konzern Alphabet profitiert von Suchmaschine und Cloud-Geschäft

Die Google-Einnahmen steigen weiter, nur bei YouTube weniger als erwartet. Das Cloud-Business übertrifft bei Umsatz und Betriebsgewinn Milliarden-Meilensteine.

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Firmenschild mit den Logos von Google und YouTube

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer
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Die Google-Mutter Alphabet hat im vergangenen Quartal die Umsätze in praktisch allen Konzernbereichen deutlich steigern können. Dabei wurden fast alle Erwartungen von Marktbeobachtern übertroffen, lediglich die Werbeeinnahmen bei YouTube waren etwas geringer als prognostiziert. Umsatztreiber sind die Google-Suchmaschine und das Cloud-Geschäft, wobei letzteres Milliardengrenzen überspringt. Gleichzeitig kündigte der Konzern an, mehrere Milliarden in Waymo zu investieren, den Spezialisten für autonome Fahrzeuge.

Im zweiten Quartal dieses Jahres hat Alphabet den Gesamtumsatz im Jahresvergleich um 14 Prozent auf 84,7 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der Betriebsgewinn des Konzerns erhöhte sich sogar um 25,6 Prozent auf 27,4 Milliarden Dollar, die Gewinnmarge wuchs von 29 Prozent im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf jetzt 32 Prozent. Den größten Sprung machte allerdings der Nettogewinn, der im Jahresabstand um 28,6 Prozent auf zuletzt 23,6 Milliarden Dollar gestiegen ist. Auch letztes Jahr ist Google mit Online-Werbung und Cloud-Geschäft gewachsen.

Google-Werbung stellt weiterhin den größten Teil der Einnahmen des Konzerns dar. Diese haben sich gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres um 11 Prozent auf nun 64,6 Milliarden Dollar erhöht. Ein Teil davon sind die Werbeeinnahmen der YouTube-Videoplattform, die für sich im Jahresabstand um 13 Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar gestiegen sind. Allerdings hatten Marktbeobachter laut CNBC in diesem Bereich mit 8,9 Milliarden Dollar gerechnet.

Der Umsatz Alphabets mit der Google-Cloud hat im vergangenen Quartal erstmals die Marke von 10 Milliarden Dollar übersprungen. Im Jahresvergleich konnte sich dieser Geschäftsbereich des Konzerns um 28,8 Prozent steigern und erzielte einen Cloud-Umsatz von 10,3 Milliarden Dollar. Hier wurde der Betriebsgewinn sogar nahezu verdreifacht und konnte zum ersten Mal die Milliardengrenze knacken. Lag der Betriebsgewinn des Cloud-Geschäfts letztes Jahr noch bei 395 Millionen Dollar, sind es jetzt 1,17 Milliarden Dollar.

Das erfreut Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat, die erklärt: "Während wir investieren, um unsere größten Wachstumschancen zu unterstützen, bleiben wir der Schaffung von Investitionskapazitäten durch unsere kontinuierliche Arbeit an der nachhaltigen Neugestaltung unserer Kostenbasis verpflichtet."

Mit den höheren Betriebsgewinnen konnte der Google-Konzern auch die gestiegenen Investitionen in Künstliche Intelligenz mehr als ausgleichen. Dieser Bereich mit etwa Google DeepMind gehört ab sofort zu den sogenannten "Aktivitäten auf Alphabet-Ebene", die weiterhin Verluste schreiben. Von 1,2 Milliarden Dollar im Vorjahr hat sich dies zuletzt auf 2,29 Milliarden Dollar fast verdoppelt. Gleichzeitig hat der Konzern die Anzahl der Mitarbeiter im letzten Quartal um 1,2 Prozent auf 179.582 reduziert.

Alphabet-Chef Sundar Pichai erklärt dazu: "Unsere starke Leistung in diesem Quartal unterstreicht die anhaltende Stärke im Bereich Suche und die Dynamik in der Cloud. Wir sind auf jeder Ebene des KI-Stacks innovativ. Unsere langjährige Infrastrukturführung und unsere internen Forschungsteams sind gut aufgestellt, um die technologische Entwicklung voranzutreiben und die vielen Chancen zu nutzen, die vor uns liegen."

Im Anschluss an die Bekanntgabe der Geschäftszahlen bestätigte Finanzchefin Porat im Gespräch mit Investoren und Analysten die weiteren Investitionen in den Robotaxi-Anbieter Waymo. In den nächsten Jahren werde der Konzern 5 Milliarden Dollar in den Spezialisten für autonome Fahrzeuge stecken, was Tekedra Mawakana, Co-CEO Waymos, bei X/Twitter begrüßt. Waymo bietet seinen Robotaxi-Dienst in den Ballungszentren von Phoenix sowie San Francisco an und zählt laut Sundar Pichai 50.000 Fahrten mit zahlenden Kunden pro Woche.

Trotz der guten Zahlen reagierte die Börse verhalten auf das Quartalsergebnis von Alphabet. Machte der Aktienkurs nachbörslich zunächst einen kleinen Sprung, schloss er letztendlich mit einem Minus von knapp 2,2 Prozent.

(fds)