Google-Mutter Alphabet: Betriebsgewinn wächst, Nettogewinn schrumpft

Beim Google-Konzern Alphabet steigen Umsatz und Betriebsgewinn. Der Nettogewinn sinkt. Das liegt an Wertpapierverlusten, einer Strafe und höheren Steuern.

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Mit Buntstift gemalte Buchstabenreihen

(Bild: gemeinfrei)

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40,5 Milliarden US-Dollar hat Googles Mutterkonzern Alphabet im dritten Quartal 2019 umgesetzt. Das ist ein Zuwachs von 20 Prozent im Jahresabstand. Der Betriebsgewinn ist sogar um 23 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar gestiegen; der Nettogewinn ist allerdings um den gleichen Prozentsatz auf 7,1 Milliarden Dollar gefallen. Dazu hat unter anderem eine auf 18 Prozent verdoppelte Steuerquote beigetragen.

Relativ gesehen noch stärker wirkt sich die Abschreibung noch nicht realisierter Wertpapierverluste in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar aus, weil Alphabet im dritten Quartal 2018 hier 1,4 Milliarden Dollar Gewinn verbucht hatte. Börsenanalysten hatten zwar rückläufige Nettogewinne erwartet, aber nicht in diesem Ausmaß. Dennoch fielen Alphabet-Aktien im nachbörslichen Handel nach Bekanntgabe der Quartalszahlen Montagabend um nicht einmal zwei Prozent.

Zum Ende des dritten Quartals zählte der Datenkonzern gut 114.000 Beschäftigte. Ein Jahr davor waren es gut 94.000 gewesen. Damit sind in den zwölf dazwischenliegenden Monaten im Durchschnitt pro Tag rund 55 Mitarbeiter eingestellt worden.

99,62 Prozent des Konzernumsatzes stammen von Google, der kleine Rest von den "Sonstigen Wetten" des Konzerns. Und während Google noch profitabler geworden ist (+14% auf 10,9 Milliarden Dollar), haben die Sonstigen Wetten ihre Verluste um 29 Prozent auf 941 Millionen Dollar ausgebaut.

Regelrecht explodiert sind die keinem einzelnen Konzernteil zuordenbaren Kosten, nämlich von 138 Millionen auf 747 Millionen Dollar. Darin ist eine Vergleichszahlung von einer halben Milliarde Euro enthalten, die Alphabet an Frankreich geleistet hat, um jahrelange Steuerermittlungen zu beenden.

Der Anteil der Werbeeinnahmen an Googles Umsätzen ist von 86,2 Prozent auf 84,1 Prozent zurückgegangen. Das Unternehmen schafft es aber nach wie vor, mehr Werbeclicks zu ergattern. Bei Google-eigenen Webseiten und Apps wurde Reklame um 18 Prozent öfter angeklickt als vor einem Jahr. Bei von Google vermittelter Reklame die auf fremden Webseiten und Apps erscheint, lag der Zuwachs bei zwölf Prozent. Der durchschnittlich je Click erzielte Umsatz ist um zwei Prozent beziehungsweise drei Prozent gesunken. (ds)