Millionenstrafe: Google soll Spiele-Entwicklerstudios manipuliert haben

Die südkoreanische Kartellbehörde verhängt eine Millionenstrafe gegen Google: Der Android-Betreiber soll seine Marktdominanz bei Videospielen ausgenutzt haben.

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(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die südkoreanische Kartellbehörde FTC hat Google wegen unfairer Geschäftspraktiken mit einer Strafe in Höhe von 42,1 Milliarden Won (etwa 29,2 Millionen Euro) belegt. Google soll seine Marktdominanz genutzt haben, um die konkurrierende Plattform One Store in Südkorea zu benachteiligen, entschied die Kommission für Fairen Handel (FTC).

Demnach soll Google zwischen Juni 2016 und April 2018 Abmachungen mit Spieleherstellern getroffen haben, die dafür sorgen sollten, dass sie ihre Titel exklusiv im Play Store anbieten. Dieses Vorgehen wurde erstmals im Rahmen des Gerichtsstreits zwischen Google und Epic Games öffentlich bekannt.

Laut einem 2021 veröffentlichten Gerichtsdokument soll Google aktiv auf mehrere Entwicklerstudios zugegangen sein, um Vorteile für den Play Store zu erwirken. Über 20 der erfolgreichsten Studios sollen Geld dafür erhalten haben, ihre Anwendungen weiter im Play Store zu veröffentlichen, wirft Epic Google vor. Den Dokumenten zufolge flossen mehrere Hundert Millionen US-Dollar an die Top-Entwicklerstudios, solange sie ihre Spiele weiter exklusiv im Play Store anbieten. Zu den derart umworbenen Studios gehörten laut dem Gerichtsdokument neben Activision-Blizzard auch Tencent.

Google hat dieses Vorgehen an sich nicht bestritten: Man konkurriere mit anderen App-Stores um das Geschäft von Entwicklern, sagte ein Sprecher damals dem Technikmagazin The Verge. Daher biete Google schon länger Programme an, die herausragende Studios mit Ressourcen und Investitionen unterstütze. Das sei "Zeichen eines gesunden Wettbewerbs" zwischen Betriebssystemen und App-Stores und für die Entwicklerstudios vorteilhaft.

Auch nach der Entscheidung der südkoreanischen Kartellbehörde verteidigt Google seine Strategie: Das Unternehmen habe gegen keine Wettbewerbsgesetze verstoßen. Über das weitere Vorgehen werde man entscheiden, wenn die schriftliche Entscheidung des FTC vorliege.

(dahe)