Google attackiert geplantes australisches Mediengesetz
Australien will Facebook und Google per Gesetz verpflichten, Medien für deren Inhalte zu bezahlen. Nun wehrt sich Google und warnt die Internetnutzer.
Google hat Pläne der australischen Regierung für ein neues Mediengesetz kritisiert und vor dem Verlust des kostenlosen Zugangs für die Internetsuche gewarnt. In einem offenen Brief wehrte sich der Konzern am Montag vehement gegen die Absicht Australiens, Google, Facebook und andere Internet-Größen künftig für Nachrichten zahlen zu lassen, die sie von den traditionellen Medien übernehmen. Dies könnte für australische Nutzer die Suche über Google Search und Youtube "dramatisch verschlechtern", warnte der US-Konzern.
Gesetz soll bis Jahresende kommen
Australiens Regierung will sicherstellen, dass Medienhäuser für die Nutzung ihrer Inhalte bezahlt werden. Das geplante Gesetz namens News Media Bargaining Code werde gleiche Wettbewerbsbedingungen für australische Medien schaffen, sagte Finanzminister Josh Frydenberg bei der Vorlage des Gesetzentwurfs vor zwei Wochen. Bis 28. August können Einwände gegen den Entwurf vorgebracht werden, bis Ende des Jahres will die Regierung es dann verabschiedet haben.
"Unter diesem Gesetz muss Google Medienkonzernen sagen, wie sie Zugang zu Daten über den Gebrauch unserer Produkte bekommen", schreibt Google weiter. "Es gibt keine Möglichkeit, zu wissen, ob die auf diese Weise weitergegebenen Daten geschützt werden oder wie sie möglicherweise von den Nachrichtenkonzernen genutzt werden."
Google zahle zudem australischen Medien bereits Millionen Dollar jährlich und sende ihnen Milliarden freier Clicks, sagte Melanie Silva, Google-Managerin für Australien. Das geplante Gesetz gebe großen Medienkonzernen eine Sonderstellung und ermutige sie, "enorme und unbegründete Forderungen" zu machen, die Googles kostenlose Dienstleistungen gefährdeten.
(mho)