Google bietet US-Zeitungen Kooperation für neue Vermarktungsmodelle an

Eric Schmidt, CEO des Internetkonzerns Google, fordert die US-amerikanischen Zeitungsverlage dazu auf, an neuen Vertriebs- und Einnahmemöglichkeiten mitzuarbeiten.

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Google-Chef Eric Schmidt hat die US-amerikanischen Zeitungshäuser aufgefordert, an neuen Vermarktungsmodellen für ihre online erscheinenden Artikel mitzuarbeiten. In einem Vortrag auf der Jahresversammlung der Newspaper Association of America (NAA) sagte Schmidt, zusammen mit seinem Unternehmen sollten sie neue Vertriebsformate mit personalisierbaren Inhalten entwickeln. Gleichzeitig sollen die Leser aber auch von Websites mit Nachrichten-Übersicht tiefer in die Online-Präsenzen der Zeitungen gelenkt werden. Schmidt zeigte sich überzeugt davon, ein solches Geschäftsmodell aufbauen zu können, das er als notwendig für die Weiterentwicklung des Online-Journalismus ansieht.

Für Schmidt ist beispielsweise ein Geschäftsmodell mit Mikro-Payment denkbar, bei dem der Leser einen kleinen Betrag für einen Artikel zu zahlen habe. Die dafür nötige Technik existiere bereits. Abo-Modelle hält der Google-CEO hingegen nicht für erfolgversprechend, da sich im Web Inhalte schwer exklusiv halten ließen. Dabei verwies Schmidt darauf, dass Google den größten Teil seines Umsatzes mit Werbung erwirtschaftet.

Schmidt trat zum ersten Mal vor Vertretern der Zeitungsverlage auf. Sein Unternehmen betätigt sich mit seiner Online-Nachrichtenübersicht als Newsaggregator und besitzt dafür Lizenzverträge mit Nachrichtenagenturen. Google weist laut Financial Times Deutschland darauf hin, monatlich mehr als 300 Millionen Klicks auf Zeitungswebsites weiterzuleiten. Bislang hätten die Zeitungen dies geduldet, doch seitdem Google begonnen habe, auf seiner Nachrichtenübersicht in den USA Werbung zu zeigen, an deren Erlöse die Verlage nicht beteiligt würden, sei die Stimmung gekippt.

Einen anderen Ansatz zur Sicherung von Einnahmequellen, als ihn Schmidt nun vorgeschlagen hat, strebt Associated Press an. Ähnlich wie zuvor dpa will die US-amerikanische Nachrichtenagentur schärfer gegen Betreiber von Internetseiten vorgehen, die Nachrichtenmaterial verwerten, ohne dafür entsprechende Lizenzen zu erwerben. Dazu soll unter anderem ein System entwickelt werden, mit dem sich überprüfen lässt, ob eigene Nachrichteninhalte von einem externen Anbieter legal im Web verbreitet wurden. (anw)