Google bringt eigenen Assistenten in Lautsprecher-Form

Den Assistenten namens "Home" hatte Google bereits im Mai vorgeführt, jetzt gab das Unternehmen den offiziellen Verkaufsstart bekannt.

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Google Home

Google Home heißt der Lautsprecher, in dem der digitale Assistent steckt.

(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran
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Bei "Google Home" handelt sich wie bei Amazon Echo um eine Kombination aus Lautsprecher und Mikrofon mit WLAN-Konnektivität. Das Google-Gerät horcht wie Amazon Echo mit Fernfeld-Mikrofonen ständig auf gesprochene Befehle, die mit dem bekannten "Okay Google" initiiert werden. Allerdings hat Google Home eine Mute-Taste, um die Mikrofone abzuschalten.

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Weitere Gemeinsamkeit zu Echo: Die Analyse der Sprachbefehle läuft über Server; das Gerät funktioniert folglich nur mit Kontakt zur Cloud. Anfragen werden dann vom integrierten Sprachassistenten "Google Assistent" beantwortet. Die Sprachausgabe mit weiblicher Stimme klang bei der Demonstration durchaus natürlich. Bei einer Übersetzungsdemo wurde statt der Maschinensprache aber hörbar eine gespeicherte Phrase einer anderen Sprecherin abgespielt.

Der Funktionsumfang von Google Home ist typisch für aktuelle Sprachassistenten: So kann man etwa eine Einkaufsliste anlegen, sich Geschäfte in der Nähe einschließlich Wegbeschreibungen nennen lassen und auf eine Wissensdatenbank zugreifen. Bei letzterer Nutzung sind Folgefragen möglich. Wer möchte, kann sich auf eine Tagesübersicht mit Wettervorhersage und Terminen vorlesen lassen.

Google Event: Home (5 Bilder)

Googles Assistent kommt als Lautsprecher ins Wohnzimmer.

Kann Google eine Frage nicht anhand seines Datenbestandes beantworten, versucht Google Home auf alternative Quellen zugreifen und die Einträge dort vorzulesen. Bei der Demonstration klappte das gut. In der Praxis wird sich aber zeigen müssen, ob der Sprachassistent tatsächlich stets vertrauenswürdige Quellen auswählt.

Musikdienste wie Spotify und natürlich Google Play Musik lassen sich am Lautsprecher direkt nutzen. Der bevorzugte Dienst lässt sich festlegen, sodass man nicht immer wieder sagen muss, auf welchen man zugreifen möchte. Ebenso lassen sich Inhalte von Internetradios und Podcasts abrufen. Von Beginn an unterstützt Google Home Multiroom-Wiedergabe von Musik, wobei auch Chromcast-Clients in das Netz eingebunden werden können.

Interessantes Detail im Zusammenhang mit der Mute-Taste: Auf der Oberseite von Google Home befindet sich ein kapazitives Touch-Feld, mit dem sich beispielsweise die die Lautstärke der Musikwiedergabe zu regeln, wenn die Mikrofone ausgeschaltet sind.

Auch als Steuereinheit für Smart-Home-Geräte kann Google Home eingesetzt werden. Als konkrete Partner wurden dabei Philips Hue, der Webdienst IFTTT sowie die bislang nicht (offiziell) in Deutschland tätigen Unternehmen beziehungsweise Dienste Nest und Samsung Smart Things genannt. Laut Google will man künftig soviele Smart-Home-Geräte wie möglich unterstützen.

Wer bereits einen Chromecast oder Chromecast Audio besitzt, kann diese sofort über Google Home kontrollieren. Dazu gehört neben der Möglichkeit, Videos und Musik abzuspielen auch, sich auf Google Photo liegende Fotos anzeigen zu lassen. Bereits angekündigt wurde zudem die Sprachsteuerung von Netflix.

Google Home ist in den USA ab sofort zum Preis von 129 US-Dollar vorbestellbar, die Auslieferung soll am 4. November starten. Im Preis ist ein 6-monatiges Abo von "YouTube Red" enthalten. Einen Starttermin oder Preis für Deutschland nannte Google bislang nicht. (nij)