Google erweitert Cardboard-SDK um Raumklang
Neue Funktionen sollen das räumliche Klangbild in Virtual-Reality-Anwendungen deutlich natürlicher erscheinen lassen.
Googles Cardboard ist eine Virtual-Reality-Plattform, die auf der Hardwareseite passend zum Namen eine typischerweise faltbare Brille aus Karton um ein Smartphone baut. Zahlreiche Hersteller haben vorgefertigte Brillen im Angebot und Google selbst bietet neben fertigen Modellen auch eine Selbstbauanleitung zum Herunterladen auf der Cardboard-Seite an.
Zur Entwicklung spezieller Apps bietet Google das Cardboard SDK für Android und Unity an. Derzeit liegt der Fokus dabei primär auf der visuellen Komponente. Das SDK hilft bei der Gestaltung von dreidimensionalen Szenen und unterstützt Unity-Entwickler bei der Umsetzung vorhandener Spiele für die VR-Plattform. Das SDK bietet zudem Head Tracking und 3D-Kalibrierung.
Räumliches Hörerlebnis
Nun hat das Cardboard-Team im Android-Developer-Blog die Erweiterung des SDKs um Raumklangfunktionen angekündigt. Dabei geht es über den typischen Stereoklang hinaus. So soll beispielsweise ein Geräusch, das von rechts kommt, im linken Ohr nicht nur leiser, sondern auch leicht verzögert und gedämpft zu hören sein. Entwickler haben zudem die Möglichkeit, die Größe und Materialien der Umgebung festzulegen, sodass dasselbe Geräusch unter freiem Himmel anders klingt als in einem engen Raum oder einer Höhle.
Laut dem Blog-Beitrag hat die Verwendung des räumlichen Klangbilds nur minimalen Einfluss auf die Performance von Anwendungen. Die Sound-Funktionen erhalten einen separaten Thread, um die primäre CPU nicht zusätzlich zu belasten. Darüber hinaus können die Entwickler die Tonwiedergabe für unterschiedliche Klangelemente separat steuern und so beispielsweise der räumlichen Berechnung von Hintergrundgeräuschen eine geringere Rechenleistung zuweisen als der für das Erlebnis entscheidenden Sounds. (rme)