Google experimentiert mit blauen Haken bei Suchergebnissen – was dahinter steckt

Google testet zurzeit blaue Haken bei bestimmten Webseiten. Nutzern soll das helfen, betrügerische Fake-Websites von ihren echten Vorlagen zu unterscheiden.

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(Bild: Shutterstock)

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Google experimentiert zurzeit mit einem blauen Haken bei bestimmten Websites in den Suchergebnissen – um herauszufinden, ob das ein wirksamer Schutz gegen betrügerische Fake-Websites ist. Das bestätigte eine Sprecherin des Suchmaschinen-Giganten jetzt dem Tech-Magazin TheVerge.

Auf den Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram hat sich das Konzept schon etabliert: Sie setzen schon seit Längerem auf den blauen Haken, der zum Beispiel Politikern und Prominenten dabei hilft, ihren echten Account von zahlreichen Fake-Accounts zu unterscheiden, die zu ihrer Person oft massenhaft existieren.

Für den blauen Haken gelten bestimmte Voraussetzungen, zum Beispiel, dass ihn nur professionelle Konten tragen dürfen, wie etwa die von Unternehmen und Influencern. Die Inhaber müssen sich beim Mutterkonzern Meta mit einem amtlichen Ausweisdokument verifizieren und müssen einen monatlichen Betrag zwischen zehn und 15 Dollar bezahlen. Das Angebot gibt es bisher nur in Neuseeland, Australien und den USA. Auch bei Twitter gibt es den blauen Haken, hier ist die wesentliche Voraussetzung allerdings ein kostenpflichtiges Abo – die Verifikation mit Ausweisdokument entfällt.

Googles Ansatz hat eine ähnliche Zielgruppe: Vor allem Webseiten von Unternehmen sollen sich damit zukünftig absichern. Erste Testkandidaten sind offenbar Meta, Apple, Epic Games, Amazon, HP und Microsoft, deren Webseiten für einige Google-Nutzer – nicht für alle – in den Suchergebnissen mit einem blauen Haken versehen sind.

Einem Redakteur von TheVerge waren die blauen Haken bei diesen Webseiten in den Suchergebnissen aufgefallen. Als er sich daraufhin testweise in einen anderen Account einloggte, waren sie nicht mehr da. Doch die Google-Sprecherin Molly Shaheen bestätigte daraufhin die Existenz.

Google experimentiere regelmäßig mit Maßnahmen, die Nutzern beim Online-Shopping dabei helfen sollen, vertrauenswürdige Anbieter zu erkennen, sagte sie dem Magazin.

Ähnliche Haken gibt es bereits bei den Web- und Smartphone-Apps von Google Mail. Unternehmen können damit ihre Identität gegenüber den Empfängern ihrer E-Mails bestätigen. Das Ganze ist Teil des sogenannten Brand Indicators for Message Identification (BIMI).

Die blauen Haken in der Google-Suche hat der Suchmaschinendienst aber noch nicht offiziell angekündigt. Ob und wem die Haken zurzeit noch angezeigt werden, gibt der Konzern ebenfalls nicht an.

(nen)