Google nach vorsichtigem Ausblick unter Druck

Der Kurs der Google-Aktie bricht ein, nachdem der Finanzchef des Suchmaschinenprimus von einem sich abschwächenden Wachstum sprach.

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Von
  • Jürgen Kuri

Auch die besondere Vorliebe der Börse für Google muss nicht ewig dauern: Googles Finanzchef George Reyes meinte auf einer Investorenkonferenz, das Wachstum des Suchmaschinenprimus werde sich abschwächen. Nachdem schon die zuletzt vorgelegten Quartalszahlen die Börse enttäuschten und zu einer Abstrafung durch fallende Aktienkurse führten, setzen diese Äußerungen das Papier weiter unter Druck.

"Das Gesetz der großen Nummern" führe dazu, dass das Wachstum nicht mehr so stark ausfallen könne wie früher, zitiert etwa das Wall Street Journal den Google-Manager. Man müsse nun neue Wege suchen, um den Umsatz weiter zu steigern, meinte Reyes. Die Bemühungen, mehr Geld aus der Websuche durch Optimierung des Anzeigensystems herauszuschlagen, hätten nun so gut wie alle möglichen Zuwächse erbracht.

Weitere Ausführungen von Reyes sollten wohl gleich die Investoren wieder beschwichtigen: Er werde jetzt nicht pessimistisch, es gebe noch viele Wachstumsmöglichkeiten für Google. Die Frage sei nur, mit welcher Rate die Firma weiter wachse. Es gebe auch mit der Unzahl neuer Produkte, die man in den letzten Wochen vorgestellt habe, gute Wachstumsaussichten; gerade bei lokalen und mobilen Angeboten sehe er viele Möglichkeiten.

Die Börsianer aber interpretierten die Aussagen von Reyes als Warnung. Nachdem die Google-Aktie am Vortag bei 390,38 US-Dollar geschlossen hatte, fiel der Kurs zu Beginn des Handels in den USA um über 50 US-Dollar auf 338,51 US-Dollar. Mittlerweile hat sich der Kurs etwas erholt und liegt mit 6,82 Prozent im Minus bei 363,76 US-Dollar. Damit ist der Kurs noch weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch, das bei 475,11 US-Dollar lag. (jk)