Google setzt auf Robotik als Langzeitstrategie

James Kuffner, Mitglied im Robotics Team bei Google, hofft nach der Übernahme von Boston Dynamics "auf jede Menge Potenzial".

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Der Internet-Riese Google baut seine Roboterforschung massiv aus. In jüngster Zeit hat die Firma insgesamt acht Start-ups aus dem Bereich aufgekauft, zuletzt das Unternehmen Boston Dynamics mit seinen aufsehenerregenden Automatenkreaturen. Im Interview mit Technology Review wollte James Kuffner, Mitglied im Robotics Team bei Google, zwar nicht verraten, was genau der Konzern mit all der Technik plant. Er freue sich aber auf die Zusammenarbeit. "Boston Dynamics lässt sich dabei von Mensch und Tier inspirieren. Das ist sehr innovativ und spannend und ich freue mich sehr darüber, mit [Ex-Firmenchef] Marc [Raibert] und seinem Team künftig eng zusammenarbeiten zu können. Da gibt es jede Menge Potenzial."

Kuffner selbst arbeitet seit 20 Jahren an humanoiden Robotern und hat sieben Jahre an der Carnegie Mellon University Robotik gelehrt. Vor fünf Jahren ist er dann zu Google gekommen, um an selbstfahrenden Autos zu arbeiten. Im Bereich der humanoiden Roboter habe man in den letzten zwei Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht. "Es ist ungeheuer spannend, zu sehen, wie viel Mühe mittlerweile in diese Projekte fließt, damit aus einem humanoiden Roboter eine praktisch einsetzbare Maschine wird."

Zum jüngsten DARPA-Wettbewerb, bei dem 16 humanoide Roboter zeigen mussten, ob sie sich zum Aufräumen bei einer simulierten AKW-Katastrophe eignen, sagte Kuffner, dies sei nur der Anfang. "Man sollte bedenken, dass die ursprüngliche DARPA-Challenge im Automobilbereich aus nicht viel mehr bestand als dem Folgen von Wegpunkten und dem Einsatz des Satellitennavigationssystems GPS." Beim aktuellen DARPA-Robotikwettbewerb hätten die Aufgaben recht einfach gewirkt, besonders für Menschen. "Doch in der Praxis sind sie sehr, sehr schwer und können nur durch neueste Technik bewältigt werden."

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(bsc)