Google stellt Fitbits Web-Dashboard ein, reduziert Fitness-Tracker auf die App

Fitbits Dashboard zeigt im Web übersichtlich Fitness-Daten und -Grafiken. Im Juli wird es eingestellt. Google verweist auf die App, doch dort fehlen Funktionen.

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Mann mit Sportschuhen prüft seine Smartwatch

(Bild: Maridav/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Google scheint Fitbit und die diversen Funktionalitäten dieses Fitness-Trackers schrittweise abzuwickeln. Seit April sind im bisher eigenständigen Fitbit-Webshop keine Einkäufe mehr möglich, man wird auf den Google Store weitergeleitet. Im Juli wird nun auch das Web-Dashboard von Fitbit eingestellt, Nutzer werden auf die Fitbit-App verwiesen. Doch diese beschweren sich, da die App nicht alle Funktionen des Dashboards besitzt und die Fitness-Daten nicht übersichtlich und grafisch darstellt.

Anfang 2021 hatte Google die Übernahme von Fitbit abgeschlossen. Im Jahr darauf brachte Google mit der Pixel Watch seine erste eigene Smartwatch auf den Markt, die für das Fitness-Tracking nicht auf den eigenen Dienst von Google Fit, sondern auf Fitbit und dessen App setzt. Doch obwohl Google Gesundheit als zentralen Bestandteil in Android 14 proklamiert, reduziert der Datenkonzern nach und nach die Funktionen einiger Dienste. So werden Mitte 2025 die Android-APIs von Google Fit eingestellt, sodass über das Ende von Google Fit spekuliert wird.

Jetzt trifft es das Web-Dashboard von Fitbit. Im eigenen Community-Forum erklärt Fitbit: "Nächsten Monat konsolidieren wir das Fitbit.com-Dashboard in der Fitbit-App. Der Webbrowser bietet nach dem 8. Juli 2024 keinen Zugriff mehr auf das Fitbit.com-Dashboard." Fitbit verspricht, dass "alle Daten und Protokolle zu Aktivitäten, Ernährung, Schlaf und Gewicht weiterhin in der Fitbit-App verfügbar sind".

Web-Dashboard von Fitbit

(Bild: Reddit)

Doch das Ende des Web-Dashboards hinterlässt Lücken bei Fitbit. Anwender monieren, dass die App viele Daten nicht grafisch anzeigt und die Übersichtlichkeit fehlt aufgrund der eingeschränkten Bildschirmgröße von Smartphones. Zudem unterstützt die Fitbit-App keine größeren Displays, etwa auf einem Tablet. Somit wird den Nutzern die einzige Möglichkeit der Darstellung auf einem größeren Bildschirm genommen.

Anwender beschweren sich etwa bei Reddit, dass sie in der App keine eigene Mahlzeit anlegen oder ein fehlendes Training hinzufügen können. Auch würde nicht angezeigt, wie viele Kalorien man noch verbrennen muss, um seine Ziele zu erreichen, was das Dashboard anzeigt. Die Eingabe eigener Daten sei mit einer Tastatur deutlich komfortabler als am Handy. Fitbit würde damit hinter der Konkurrenz zurückfallen. Garmin etwa bietet ein solches Web-Dashboard noch an und die Apple Watch hat eine Health-App für das iPad.

Ob die Reduzierung der Fitbit-Funktionen zu den von Google-Chef Sundar Pichai angekündigten weiteren Einschnitten in diesem Jahr gehört, ist nicht bekannt. Google begann als Internet- und Web-Unternehmen, aber fokussiert sich mittlerweile offenbar mehr auf Apps und lässt Desktop-Funktionen zunehmend fallen, kritisiert etwa Ars Technica.

(fds)