Google und Viacom einigen sich auf Übergabe anonymisierter YouTube-Logfiles

Der Medienkonzern, der YouTube massive Copyright-Verletzungen vorwirft, bekommt von Google die anonymisierte Logdatenbank.

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Google und Viacom haben sich darauf geeinigt, dass Googles Videotochter YouTube die vom Medienkonzern geforderten Logdaten anonymisiert herausgibt. Das geht aus einem bei YouTube veröffentlichten Gerichtsdokument hervor (PDF-Datei). Die YouTube-Betreiber schreiben in ihrem Weblog, dass sich Viacom von seiner ursprünglichen Forderung zurückgezogen habe. Diese war auch bei deutschen Datenschützern auf Bedenken gestoßen. Die nun erzielte Einigung hatte sich am Wochenende bereits angedeutet, denn Viacom hatte nach eigenen Angaben bereits vorgeschlagen, dass Google die Daten anonymisiert übergibt. Google widersteht aber noch Viacoms Aufforderung zur Übergabe von Nutzungsdaten der YouTube-Mitarbeiter.

Viacom, dem etwa die Musiksender MTV und VH1 gehören, hatte Google und dessen Tochter YouTube im März 2007 in New York verklagt. Der Konzern wirft der Internetfirma "massive Copyright-Verletzungen" vor und berechnet dafür einen Schadensersatz in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar. Vergangene Woche hatte das Gericht Google angewiesen, wegen möglicher Urheberrechtsverletzungen auf YouTube die gesamte Logdatenbank des Videoportals an Viacom zu übergeben. Diese enthält die IP-Adresse des Rechners, mit der ein Nutzer ein Video betrachtet hat, den Zeitpunkt des Starts des Filmbeitrags, dessen Identifizierungsnummer sowie gegebenenfalls den Login-Namen des Anwenders. Das Gericht war nicht Viacoms Wunsch nachgekommen, Zugang zu Daten zur Such- und Videoidentifzierungstechnik sowie zu Videos zu gewähren, die als privat gekennzeichnet sind. (anw)