Google verbannt Pornowerbung aus Adwords

Google kärchert sein Werbenetzwerk Adwords: Werbung für sexuell explizite Inhalte soll darin künftig nicht mehr vorkommen.

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Werberiese Google will keine Anzeigen mehr für pornografische Inhalte in seinem Werbenetzwerk Adwords. Das Verbot umfasst dabei nicht nur Werbung für „grafische Darstellungen von sexuellen Handlungen“, sondern auch für Escort-Dienste, Prostituierte und Erotik-Massagen. Reklame für Stripclubs oder einschlägige Dating-Sites sollen hingegen weiter erlaubt sein.

Der Suchmaschinenriese hält seine Adwords größtenteils sauber. Für Stripclubs darf man aber noch werben.

(Bild: dpa, Soeren Stache)

Laut Bericht des US-Fernsehsenders CNBC sind die neuen Regeln seit Anfang der Woche in Kraft. Betroffene Unternehmen wurden demnach von Google per Mail auf die Änderungen hingewiesen und zur einer Anpassung ihrer Werbeinhalte an die neuen Regelungen aufgefordert. Vertreter der Porno-Branche zeigten sich dem Bericht zufolge überrascht von der Änderung. So erklärte Theo Sapoutzis, Chef der AVN Media Networks: „Ich war einer der ersten Werbekunden von Adwords, damals 2002. Das lief so 12 Jahre lang, da erwartet man keine großen Veränderungen.“ Die Änderung hatte Google allerdings schon im März dieses Jahres angekündigt.

Konservative US-Lobbygruppen wie etwa Morality in Media feiern die gereinigten Adwords offenbar als wesentlichen Erfolg ihrer Arbeit, wie der Erotikbranchendienst xbiz berichtet. Welche Auswirkungen die neuen Regeln nun auf die Pornobranche haben mögen, ist offen. Insgesamt dürfte „porn“ wohl einer der wichtigsten Suchbegriffe bei Google sein. Der NBC zufolge lassen sich mit dem Google Adwords Keyword Planner allein im Mai rund 351 Millionen Anfragen für „porn“, „sex“, „porno“ und „free porn“ zählen. (axk)