Google will Diskriminierung beim Werbetargeting stärker bekämpfen

Google will in den USA künftig etwa bei Immobilien- oder Jobanzeigen die Zielgruppenauswahl beschränken, um Diskriminierung vorzubeugen.

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Google will Diskriminierung beim Werbetargeting bekämpfen

(Bild: PixieMe/Shutterstock.com)

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Der Suchmaschinenriese Google will weiter an seiner Politik in Sachen Werbetargeting arbeiten, um Diskriminierung vorzubeugen. Werbekunden, die Anzeigen für Immobilien, Stellenangebote und Kredite schalten wollen, sollen in den USA und Kanada künftig nicht mehr positiv oder negativ nach Kategorien wie Geschlecht, Alter, Familienstand und Postleitzahl selektieren können. Die großen US-Techkonzerne stehen oftmals in der Kritik, weil sie ermöglichten, dass etwa Minderheiten gezielt bei bestimmten Anzeigen ausgefiltert würden.

Google betonte in einem Blogeintrag, dass die neuen Einschränkungen eine Weiterentwicklung der seit langem im Unternehmen gelebten Praxis seien, Kategorien wie Ethnie, Religion oder sexuelle Orientierung nicht als Werbeselektoren zuzulassen. Die Änderung soll bis spätestens Ende des Jahres umgesetzt sein. Bei der Umstellung des Targetings habe man eng mit der US-Behörde für Wohnen und Stadtentwicklung (HUD) sowie anderen Organisationen zusammengearbeitet.

Die HUD hatte im März vergangenen Jahres Facebook verklagt, weil das soziale Netzwerk bei Wohnungsinseraten gegen das Antidiskriminierungsgesetz Fair Housing Act verstoßen habe. Das verbietet unter anderem, Angebote für Wohnraum so zu veröffentlichen, dass sie von einer geschützten Gruppe nicht wahrgenommen werden können. Auch gegen Google waren in Zuge der Klage Ermittlungen aufgenommen worden. Facebook hatte in Folge dieser sowie anderer Zivilklagen ebenfalls seine Zielgruppenauswahl in ähnlicher Weise wie jetzt Google eingeschränkt.

(axk)