Graava: Action-Kamera übernimmt den Videoschnitt

Die von Graava aufgenommenen Videos landen automatisch in der Cloud. Dort entscheidet ein Algorithmus über die spannendsten Szenen, die anschließend in einer Kurzversion zusammengeschnitten werden.

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Graava: Action-Kamera

(Bild: Graava)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Denise Bergert

Wer viele Stunden Videomaterial aufnimmt, muss sich am Ende durch die endlosen Clips wühlen, um darin die Highlights ausfindig zu machen. Diese unliebsame Aufgabe will das Start-up-Unternehmen Graava mit seiner gleichnamigen Kamera künftig übernehmen. Die 65x44x20 Millimeter große Kamera ist mit GPS, WLAN, Bluetooth, Beschleunigungssensor, Gyroskop, Mikrofon und Lautsprecher ausgestattet.

Optional kann Graava mit kompatiblen Geräten auch den Herzschlag des Nutzers erfassen. Der Sensor der Kamera ermöglicht Fotos mit einer Auflösung von acht Megapixeln, darüber hinaus können Videos in Full-HD-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde oder in HD-Auflösung und 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Graava lässt sich per Halterung an Fahrrädern oder Helmen befestigen.

Die gesammelten Sensordaten sollen bei der Auswahl spannender Szenen helfen. Der Sensor der Kamera könne darüber hinaus erkennen, wenn neue Objekte im Sichtbereich auftauchen oder sich deren Geschwindigkeit verändert. Zusätzlich sollen Lautstärkeänderungen einen weiteren Hinweis für bemerkenswerte Momente geben. Ein Zurufen von „Graava“ könne alternativ eine Markierung als „spannend“ auslösen.

Zuhause angekommen, landet Graava dann in einer L-förmigen Ladevorrichtung, die den verbauten Akku mit 1100 mAh wieder mit Energie versorgt. Gleichzeitig beginnt die Kamera mit dem Hochladen der aufgenommenen Videos in die Cloud. Dort erfolgt die Analyse des Materials sowie eine Vorauswahl für den Nutzer. Mit einer kostenlosen App lässt sich festlegen, welche Länge der finale Clip haben soll. Die Videos in der Cloud werden im Anschluss automatisch geschnitten und auf Wunsch mit einem dazu passenden Soundtrack unterlegt. Es soll jedoch auch möglich sein, selbst Passagen in das finale Video zu integrieren oder das Material in einem beliebigen Schnittprogramm zu bearbeiten.

Sind zwei Nutzer mit einer Graava unterwegs, so soll sich im Anschluss - nach einer Genehmigung des Begleiters - auch dessen Material in das eigene Video einbauen lassen. Graava soll im Februar 2016 zu einem Preis von 399 US-Dollar in den Handel kommen. Vorbesteller erhalten die Action-Cam für 249 US-Dollar.

Die automatische Auswahl der spannenden Passagen mag für einige Anwender sicherlich praktisch erscheinen. Dennoch bleiben Datenschutzbedenken, wenn alle aufgezeichneten Videos automatisch in die Datenwolke geladen und dort von einem Unternehmen analysiert werden. (axk)