Grafikkarte Nvidia GeForce GTX 1070: Schnell, teuer und mit Hardware-DRM

Erste Tests der GeForce GTX 1070 zeigen: Die Spieler-Grafikkarte ist 60 Prozent schneller als der Vorgänger GTX 970, aber fast doppelt so teuer. Außerdem enthält die GPU eine Hardware-DRM-Einheit für kopiergeschützte 4K-Filme.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 379 Kommentare lesen
GeForce GTX 1070: Schnell, teuer und mit Hardware-DRM
Lesezeit: 3 Min.

Ab 10. Juni soll die Spieler-Grafikkarte GeForce GTX 1070 erhältlich sein – sowohl die Referenzmodelle für 499 Euro ("Founders Edition") als auch die etwas günstigeren Eigendesigns der Boardpartner. Nvidia zufolge ist die GeForce GTX 1070 der offizielle Nachfolger zur GeForce GTX 970, die es allerdings bereits ab 270 Euro zu kaufen gibt.

Ersten Tests im Internet zufolge soll die fast doppelt so teure GeForce GTX 1070 Founders Edition ungefähr 60 Prozent schneller als die GeForce GTX 970 sein. Dabei soll die Leistungsaufnahme etwas geringer ausfallen. Möglich macht das die neue Fertigung mit 16-Nanometer-Strukturen bei TSMC. Im Vergleich zur 789 Euro teuren GeForce GTX 1080 ist die GeForce GTX 1070 gut 15 Prozent langsamer und pendelt sich in etwa auf dem Niveau der GeForce GTX Titan X ein.

Die GeForce GTX 1070 setzt wie die GTX 1080 auf einen GP104-Grafikchip, allerdings in abgespeckter Form: Er enthält 1920 Shader-Rechenkerne (GTX 1080: 2560), 120 Textureinheiten (160) und 64 Rasterendstufen. Die GPU-Taktfrequenz liegt bei 1506 MHz; unter Last steigt sie automatisch auf 1683 MHz und mehr, sofern die Grenzwerte von Temperatur und Leistungsaufnahme (150 Watt) nicht überschritten werden. Das Referenzmodell muss man mit einem achtpoligen PCIe-Stromstecker mit dem Netzteil verbinden.

Die Grafikkarte bietet 8 GByte Videospeicher, allerdings setzt Nvidia auf herkömmliche GDDR5- statt GDDR5X-Chips. Dadurch beträgt die Transferrate der GTX 1070 nur 256 statt 320 GByte/s. Die Vorgängerkarte GeForce GTX 970 bot 4 GByte Speicher, von denen allerdings nur 3,5 GByte schnell angebunden waren, wie Nvidia nach großem öffentlichen Druck zugeben musste. Käufer gingen in den USA sogar gerichtlich gegen den GPU-Hersteller vor, in einer Klageschrift wurde Nvidia unlauterer Wettbewerb sowie irreführende Werbung vorgeworfen.

Über DisplayPort 1.4 steuert die GeForce GTX 1070 sogar 4K-Displays mit 120 Hz an. HDMI 2.0b erlaubt die Wiedergabe von HDR-Filmen; außerdem unterstützt Nvidia echtes HDR-Gaming. Auch die Video-Wiedergabefähigkeiten wurden ausgeweitet, so dekodiert die GPU nun bis zu zwei 4K-Videostreams mit jeweils 60 Hz.

Über eine Hardware-DRM-Einheit erfüllt die GeForce GTX 1070 die Kopierschutz-Anforderungen PlayReady 3.0/SL3000 (wie auch die GTX 1080), um Netflix-4K-Inhalte auf dem PC wiederzugeben – und künftig wahrscheinlich auch UHD-Blu-rays.

GeForce GTX 1080 GeForce GTX 1070
GPU GP104 GP104
Fertigung 16 nm (FinFET) 16 nm (FinFET)
Transistoren 7,2 Mrd. 7,2 Mrd.
Shader-Rechenkerne 2560 1920
GPU-/Turbo-Takt 1607 / 1733 MHz 1506 / 1683 MHz
Rechenleistung (SP) 8,87 TFlops 6,64 TFlops
Speicher 8 GByte GDDR5X 8 GByte GDDR5
Speicher-Takt 2754 MHz (5508 eff) 4000 MHz
Speicher-Anbindung 256 Bit 256 Bit
Datentransferrate 320 Gbyte/s 256 GByte/s
Formfaktor Dual-Slot Dual-Slot
Display-Anschlüsse 3 x DP 1.4, HDMI 2.0b, DL-DVI 3 x DP 1.4, HDMI 2.0b, DL-DVI
TDP 180 Watt 150 Watt
Preis ab 789 Euro 499 Euro

Nvidia-Präsentation zur GeForce GTX 1080 (111 Bilder)

(mfi)