Grafiktablettpionier betritt Touchscreen-Markt

Der Grafiktablett-Hersteller Wacom plant für das kommende Jahr die Veröffentlichung seiner ersten kapazitativen Touchscreens. Das System soll OEM-Kunden angeboten werden und unterstützt Bildschirmformate zwischen 3 und 46 Zoll Diagonale.

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Von
  • Achim Barczok

Auf der japanischen Display-Messe FPD international 2008 hat Wacom die neue Touchscreen-Generation CapPlus angekündigt, die vor allem für den Einsatz im Desktop-Bereich und in vertikalen Displays konzipiert wurde. Als Beispiele nennt Wacom medizinische Geräte, Casino-Automaten und elektronische Kassen.

Der offiziellen Spezifikation zufolge eignet sich CapPlus für Display-Formate mit Diagonalen zwischen 3 und 46 Zoll. Damit könnte das System sowohl bei Smartphones als auch bei tischplattengroßen Geräten wie Microsofts Surface zum Einsatz kommen. Zu den Besonderheiten von CapPlus gehört, dass es sich mit Wacoms bestehender Stifttechnik kombinieren lässt. So könnte der Anwender ein CapPlus-Display für grobe Bewegungen mit dem Finger bedienen und für eine genauere Abtastung einen druckempfindlichen Stift nutzen – etwa zur elektronischen Signatur.

Wacom hatte die CapPlus-Technologie erstmals im Frühjahr 2008 unter der sperrigen Bezeichnung Reversing Ramped Field Capacitive Touch Technology (RRFC) vorgestellt. Entwicklungsziel war ein Touchscreen-System ohne die Einschränkungen aktueller kapazitativer Modelle. Zur präziseren Abtastung setzt Wacom auf vier elektrische Felder – bisherige Display-Techniken nutzen nur eines.

Die zusätzliche Genauigkeit soll unter anderem allem den Randbereichen des Displays zugute kommen und Abweichungen bei der Abtastung der Fingerposition reduzieren. Auch soll CapPlus unempfindlicher gegen elektromagnetische Einflüsse, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit sein. Wacom spezifiziert CapPlus auf Temperaturen zwischen -15° und 70° C. Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die Displays auch mit Gummihandschuhen bedienen lassen sollen. Dies ermöglicht beispielsweise den Einsatz im medizinischen Bereich. Die Kombination mit der stiftbasierten Eingabe könnte bei Grafiktabletts und Tablet PCs Verwendung finden. (acb)