Grails 3.0 mit neuem Unterbau veröffentlicht

Von Grund auf neu geschrieben steht Grails 3.0 nun mit einer Reihe zusätzlicher APIs und Tools zur Verfügung. Die sollen alte Komponenten ersetzen. Was die Zukunft des Projekts anbelangt, sind allerdings noch einige Diskussionen zu führen.

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Grails 3.0 mit neuem Unterbau veröffentlicht
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Julia Schmidt

Die Entwickler hinter dem Webframework Grails haben vor kurzem das dritte Major Release ihres Projekts freigegeben. Für Version 3.0 haben sie das Projekt gründlich überarbeitet, sodass es nun komplett auf dem Java-Framework Spring Boot 1.2 und dem Build-Tool Gradle aufbaut. Durch Spring Boot als Grundlage ist es nun möglich, lauffähige JAR-Dateien zu erstellen, die in der Lage sind, Tomcat-, Jetty- oder Undertow-Container einzubetten.

Im Rahmen der Änderungen wurden auch einige Schnittstellen überarbeitet und neue ergänzt. Darunter fällt unter anderem die Interceptor API, die die Filter ablösen soll, die in Vorgängerversionen zum Abfangen von Ausführungsbefehlen für Controller-Aktionen zum Einsatz kamen. Darüber hinaus hat das Grails-Team das Konzept der Anwendungsprofile eingeführt. Das setzt das Framework durch ein Profile Repository um, wobei Profile eine Anwendungsstruktur, passende Befehle, Plug-ins und Fähigkeiten zusammenfassen und dabei helfen, Anwendungen schneller umzusetzen. Als Beispiel nennt die Dokumentation der aktuellen Version ein Webprofil, das beim Erstellen einer Webanwendung hilft, die sich in einem Servlet Container nutzen lässt.

Außerdem haben die Entwickler die Core API neu geschrieben, sodass sie nun Groovy Traits einsetzt. Das Build-System in Gradle 3.0 nimmt nicht länger das Scripting-Tool Gant zur Grundlage, sondern Gradle. In Sachen Shell ersetzt hingegen ein interaktives Kommandozeilenwerkzeug Gant. Es soll unter anderem APIs zur Verfügung stellen, mit denen man Skripte erzeugen kann, die mit Gradle interagieren können, und fähig sein, mit dem Profile-Konzept umzugehen. Für neue Shell-Kommandos sollen sich wie bisher Plug-ins einsetzen lassen.

Die Zukunft des Grails-Frameworks scheint momentan eher ungewiss, da der Hauptsponsor der Projekte Groovy und Grails Pivotal zu Beginn des Jahres den Rückzug aus beiden bekannt gegeben hat. Während Groovy wohl bei der Apache Software Foundation unterkommen soll, laufen bei Grails offenbar noch Gespräche über finanzielle Unterstützung. Auf lange Sicht will man aber auch Grails bei einer Stiftung unterbringen.

Siehe dazu auch auf heise Developer

(jul)