Grasshopper Mobility plant autonome fahrende und fliegende Schwerlastdrohne
Eine auch fahrbare Schwerlastdrohne eines spanischen Start-ups soll den Verkehr auf den Straßen entlasten und schnellere Transporte ermöglichen.

Der Grasshopper e350 Flying Cargo Van als Rendering. Links mit ausgeklappten Tragflächen, rechts mit eingeklappten Tragflächen für die Fahrt auf der Straße.
(Bild: Grasshopper Mobility (Screenshot))
Das spanische Start-up Grashopper Mobility plant die Entwicklung und den Bau einer autonomen Schwerlastdrohne mit der Bezeichnung e350 Flying Cargo Van. Sie soll hohe Lasten bis 350 kg bewegen und zusätzlich auf der Straße fahren können. Ziel ist es, dass das Flug-Fahr-Gefährt den Lkw-Verkehr auf der Straße entlastet. Außerdem soll es besonders schnelle und kostengünstige Transporte von Gütern ermöglichen.
Nach bisherigen Plänen hat die e350 einen wannenförmigen Korpus, der 1,87 m³ Stauraum für Transportgüter auf einer Standardpalette (beladen bis zu einem Meter Höhe) mit einem Gewicht von bis zu 350 kg bietet. Der Frachtraum soll nach Vorstellungen des Unternehmens von Menschen oder Robotern befüllt oder entladen werden können. Mit Letzteren werde es möglich sein, die gesamte Transportkette zu automatisieren.
Fahren und fliegen
Dabei hilft, dass die 4 m lange und 3 m hohe, elektrisch betriebene Schwerlastdrohne über sechs Räder verfügt, die sie auch auf Straßen fahrbar macht. Die Drohne kann also zunächst am Ausgangsort starten, in die Nähe des Zielpunkts fliegen und dann die "letzte Meile" auf der Straße zurücklegen. Wie schnell die Drohne maximal fahren können soll, darüber schweigt Grasshopper Mobility. Sie soll aber bis zu 10 km fahrend überwinden können.
In der Luft geht es dann deutlich schneller: 18 elektrisch betriebene, leise Turbinen, die auf zwei ausklappbaren, in der Höhe versetzten Tragflächen von 8,4 m Spannweite untergebracht sind, sollen die vollelektrische Drohne auf bis zu 220 km/h bei einer maximalen Reichweite von etwa 200 km beschleunigen. Im zusammengeklappten Zustand, um auf Straßen fahren zu können, reduziert sich die Breite auf 3 m. In der Luft und am Boden soll die e350 dann autonom unterwegs sein können, so der Plan von Grasshopper Mobility.
Auch sollen die Batterien vollautomatisch getauscht und geladen werden. Lange Standzeiten am Zielort sollen durch den Tausch gegen vollgeladene Akkus vermieden werden, heißt es von dem Start-up. Das Unternehmen plant zusätzlich eine Hybrid-Variante der e350, die mit Wasserstoff als Energieträger angetrieben wird. Sie soll dann etwas langsamer in der Luft unterwegs sein, dafür aber eine höhere Reichweite von rund 600 km aufweisen.
Grasshopper Mobility will mit dem e350 Flying Cargo Van eine Lieferung von GĂĽtern noch am selben Tag sicherstellen. Die Kosten dafĂĽr sollen sich auf weniger als 2,50 Euro pro Kilogramm belaufen.
Bis das Projekt umgesetzt ist, kann es allerdings noch etwas dauern: Ein erster, skalierter Prototyp soll bis 2026 fertiggestellt sein. Zur Umsetzung hat Grasshopper Mobility bereits drei internationale Partner und drei weitere Unterstützer gewonnen. Erste Pilotprojekte könnten etwa ab 2028 beginnen.
(olb)