Griechenland kontrolliert Einhaltung von Strandregeln mit Drohnen

Griechenland nutzt Drohnen, um Strände vor illegaler Nutzung, zu schützen. Eine App listet außerdem legale Anbieter auf und dient zur Meldung von Verstößen.

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Strand mit blauem Himmel und von rechts ein paar Wolken

Strände sollen durch eingeschränkte kommerzielle Nutzung besser geschützt werden.

(Bild: pancha.me/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

An den Stränden Griechenlands patrouillieren verstärkt Drohnen, um die Einhaltung von Strandregeln, insbesondere die kommerzielle Nutzung von Strandabschnitten, zu überwachen. Die griechische Regierung hatte die Maßnahmen bereits Ende Mai 2024 angekündigt und auf Tiktok erklärt. Eine App soll außerdem auf legale Angebote hinweisen. Über sie können Verstöße auch gemeldet werden, berichtet etwa Metro.

Mit den Drohnen werden Strände kontrolliert, an denen Restaurants, Bars und Verleihfirmen, Sonnenstühle und -liegen aufgestellt haben, für die keine Genehmigungen vorliegen. Im Visier der Drohneninspektionen befinden sich vor allem unter Naturschutz stehende Strandabschnitte. Die dazu nötigen Regelungen hatte das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen bereits im März erlassen. Ende Mai wurden dann die Maßnahmen angekündigt.

Die Regelungen besagen, dass Strände in Griechenland zu 70 Prozent frei von der Nutzung als Sonnenbänke bleiben müssen, in geschützten Gebieten zu 85 Prozent. In diesen Bereichen ist auch die Bebauung stark begrenzt worden. Betreiber von Sonnenarealen, die Strandflächen benutzen und etwa Sonnenliegen vermieten wollen, müssen dafür eine Genehmigung einholen. Diese kann über Online-Auktionen erworben werden.

Der Erwerb einer solchen Genehmigung geht für die Betreiber mit Verpflichtungen einher. Sitzgelegenheiten, Liegestühle und Sonnenschirme müssen sich mindestens vier Meter vom Meeresufer befinden. Die Nutzung weniger als vier Meter breiter Strandabschnitte entfällt somit. Die Betreiber müssen zusätzlich auf die Sauberkeit des Strandes achten und die Zugänglichkeit des Strandabschnittes sicherstellen. Das kann etwa durch eine geeignete Beschilderung geschehen. Zusätzlich müssen sie einen Rettungsschwimmer beschäftigen, der während der kommerziellen Nutzungszeit dauerhaft anwesend ist.

Die Inspektionen werden mittels handgesteuerter Drohnen durchgeführt, autonom sind sie nicht unterwegs. Grundsätzlich sollen alle Strände an Griechenlands Küsten überwacht werden. Derzeit patrouillieren die Drohnen an 14 griechischen Stränden an der Nordwestküste, an den Stränden Lagonisi und Nea Heraklia in Chalkidiki sowie am Strand Klima auf der Insel Ägina und Masouri auf Kalymnos. Zusätzlich werden Strände an beliebten Reisezielen wie etwa Rhodos und Korfu kontrolliert.

Bisher konnten bereits einige Bußgelder verhängt werden. Das höchste Bußgeld betraf ein Unternehmen, das einen Abschnitt des Strandes Thymari in Anavyssos, südlich von Athen, illegal nutzte. Das Unternehmen musste alleine 220.000 Euro bezahlen.

Als weitere Maßnahme gegen die illegale Strandnutzung setzt die griechische Regierung auf die Smartphone-App MyCoast. Sie listet Einrichtungen auf, die legal am Strand betrieben werden. Über sie können auch illegale Strandnutzungen gemeldet werden. Die Regierung erhofft sich, durch diese Maßnahmen Griechenlands Strände vor einer übermäßigen touristischen Nutzung schützen zu können.

(olb)