Griechische Opposition kritisiert OTE-Einstieg der Telekom

Trotz scharfer Kritik der sozialistischen Opposition hält die griechische Regierung an den Plänen zur Beteiligung der Telekom am Telekommunikationsanbieter OTE fest.

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  • dpa

Die griechische Regierung hält trotz des Widerstands der Gewerkschaften und Kritik der Opposition am geplanten Einstieg der Deutschen Telekom beim griechischen Telefonkonzern Hellenic Telecom (OTE) fest. "Wir raten allen abzuwarten, bis der Verkauf dem Parlament präsentiert wird, bevor sie ihn kritisieren", sagte der für Telekommunikationen und Verkehr zuständige Minister Kostas Chadzidakis am heutigen Dienstag im griechischen Fernsehen. Zuvor hatte der Chef der sozialistischen Opposition, Giorgos Papandreou, den geplanten Verkauf als einen Akt kritisiert, der "nur in der Dritten Welt" vorkommen könne. "Der Verkauf an Fremde bedeutet den Verlust des souveränen Rechtes des Landes, selbst zu planen, was in diesem strategisch wichtigen Bereich geschieht", sagte der Sozialisten-Chef nach einem Treffen mit Mitgliedern des Vorstandes der OTE-Gewerkschaft.

In den vergangenen Tagen war in Athen aus Verhandlungskreisen im Wirtschaftsministerium durchgesickert, dass der Weg für den Einstieg der deutschen Telekom frei geworden ist. Künftig würden Telekom wie auch der griechische Staat jeweils 25 Prozent plus eine Aktie halten, hieß es. Mit der Marfin Investment Group (MIG) hat die Telekom bereits den Kauf von knapp 20 Prozent von OTE für 2,5 Milliarden Euro vereinbart. Dem Vernehmen nach wird die Deutsche Telekom von der Regierung ein Aktienpaket von etwa drei Prozent übernehmen. Der Bonner Konzern könne zudem über die Börse weitere 2,1 Prozent dazukaufen, hieß es. Die Gewerkschaft kündigte an, sie werde gegen den Telekom-Einstieg weiter Proteste und Streiks organisieren.

Die Telekom solle die operative Führung von Griechenlands größtem Telekomkonzern übernehmen, während die Regierung die Kontrolle über die Aufsichtsgremien erhalte, hieß es. Telekom und OTE äußerten sich dazu nicht. OTE ist der größte Telekomanbieter Griechenlands mit Töchtern unter anderem in Rumänien, Serbien und Albanien. 2007 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro und erwirtschaftete einen Gewinn von 663 Millionen Euro. (dpa) / (vbr)