Größter Kauf in der Firmengeschichte: AMD schließt Xilinx-Übernahme ab
Die Chiphersteller AMD und Xilinx haben ein Valentins-Date: Am 14. Februar 2022 schließt AMD die Übernahme des FPGA-Riesen ab.
AMD und Xilinx bekommen grünes Licht für den Abschluss ihrer Übernahme. Die Kartellbehörden haben keine Einwände gegen den Deal, sodass die beteiligten Firmen die Übernahme voraussichtlich am 14. Februar 2022 abschließen können, wie AMD mitteilte. Xilinx wird dann eine 100-prozentige AMD-Tochter, soll aber weiter unter eigenem Namen agieren.
Im Oktober 2020 einigten sich die beteiligten Firmen auf einen reinen Aktienkauf: Für jede Xilinx-Aktie erhalten Anleger 1,7234 AMD-Wertpapiere. Zu diesem Zeitpunkt belief sich die Bewertung der Übernahme auf 143 US-Dollar je Xilinx-Aktie beziehungsweise insgesamt rund 35 Milliarden US-Dollar. Seitdem haben beide Firmen an der Börse deutlich zugelegt, womit der Aktienwert bei gleichem Verhältnis um etwa 57 Prozent auf 224 US-Dollar steigt. Das entspricht ziemlich genau Xilinx' derzeitiger Börsenbewertung mit einer Marktkapitalisierung von knapp 56 Milliarden US-Dollar.
Know-how bei FPGAs und Packaging
Xilinx ist der weltweit größte Designer von programmierbaren Logikchips (Field Programmable Gate Arrays, FPGAs), mit denen AMD das eigene Angebot etwa für Server und Rechenzentren erweitern will. Im Jahr 2022 dürfte zudem Xilinx' Packaging-Expertise gefragt sein: Die Firma sammelte bereits Erfahrung mit dem Aneinanderkoppeln und Stapeln verschiedener Halbleiterbauelemente – ein Entwicklungsfeld, das AMD, Intel und Nvidia aktiv erforschen.
AMD stapelt neuerdings Cache-Dies auf seinen Ryzen- und Epyc-Prozessoren. Gerüchten zufolge soll die nächste Grafikkartengeneration RDNA 3 zudem mehrere GPUs auf einem Träger kombinieren. Schon im Jahr 2017 beschrieb ein AMD-Paper einen Kombiprozessor mit CPU- und GPU-Chiplets sowie darauf gestapeltem HBM-DRAM.
[Update, 15.02.22, 9:50 Uhr:] AMD hat den Abschluss der Xilinx-Übernahme wie erwartet bekannt gegeben.
(mma)