Großangelegte Razzia gegen weltweit aktive Hackerbande

Mit 700 Polizisten rückten Ermittler zu 175 Hausdurchsuchungen aus. Die Verdächtigen sollen Malware als Dienstleistung angeboten haben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 29 Kommentare lesen
Blaulicht, Polizei
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Bei einer Razzia gegen Hackerkriminalität in allen 16 Bundesländern haben Ermittler 175 Wohnungen und Firmenräume von 170 Verdächtigen gefilzt. Hinzu kamen am Dienstag Durchsuchungen in den Niederlanden, Luxemburg, Frankreich und Kanada, wie Generalstaatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Koblenz am Mittwoch mitteilten.

Zwei Männer landeten in Untersuchungshaft: der Hauptbeschuldigte aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz sowie ein Mann aus dem Saarland im Besitz von Drogen im Kilobereich und Waffen. Während der internationalen Razzia stellten fast 700 Polizisten und drei Staatsanwälte mehr als 300 Computer und Datenträger sicher.

Die Verdächtigen sollen weltweit Tools für Hackerangriffe als Dienstleistung angeboten haben. Dazu zählt laut Polizei eine Software, mit der sich Malware vor Antivirenprogrammen tarnen ließ. Die getarnte Schadsoftware soll etwa für das Ausspionieren von Zugangsdaten und für Erpressungen genutzt worden. Weitere Details zu den angebotenen Tools nannten die Ermittler noch nicht. Zur Schadenshöhe könne auch noch nichts gesagt werden – dazu müssten erst die sichergestellten umfangreichen Dateien ausgewertet werden, sagte Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer. (axk)