Großbritannien: Mehr Handyverträge als Einwohner

Zum Jahreswechsel hatten die britischen Mobilfunkanbieter zusammengenommen erstmals mehr Kunden als die Queen Untertanen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Knapp 60 Millionen Menschen leben im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nord-Irland (UK). Jüngst überstieg dort das Verhältnis aktiver Handy-Verträge zur Bevölkerungszahl die 100-Prozent-Marke. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung der britischen Mobile Data Association (MDA). Eine Sprecherin der MDA erläuterte gegenüber heise online, dass zum Jahreswechsel 2004/2005 die Summe der in Großbritannien aktiven Laufzeit- und Prepaid-Kontrakte die 60-Millionen-Grenze überschritten habe. Laut MDA ist Großbritannien damit der sechste europäische Staat, in dem die Mobilfunk-Marktsättigung (-Penetration) größer Eins ist. Zuvor hätten Schweden, Portugal, Island, Italien und Luxemburg diese Marke übertroffen: Mit 133 Prozent nehme das Großherzogtum den Spitzenplatz ein.

Als Gründe für Penetrationsraten im Mobilfunk über 100 Prozent nennt die MDA zum einen das Bedürfnis vieler Nutzer, private und berufliche Kommunikation zu trennen, oder ihre mobilen Datenanwendungen mit einem anderen Endgerät -- mit eigener SIM-Karte -- zu verwalten, während sie für Sprachtelefonate das gewohnte Handy behalten. Für Regionen mit hohem Aufkommen an Touristen oder Geschäftsreisenden nimmt die MDA außerdem einen zunehmenden Trend an, dass auch diese zeitweiligen Besucher Mobilfunk-Verträge im Gastgeberland schließen, um Roaming-Gebühren zu sparen.

Die MDA wurde 1994 gegründet und sieht sich als common voice of the mobile data industry. Neben den in UK aktiven Netzbetreibern wie Vodafone oder mmO2 reicht die Liste der Mitgliedsunternehmen von der auf mobiles Marketing spezialisierten Agentur 12snap über Hardware-Größen wie Qualcomm bis zum Applikationsentwickler Zamano. (ssu)