GroĂźbritannien macht trotz Brexit wieder mit: Copernicus bekommt mehr Satelliten

Weil sich Großbritannien trotz Brexit wieder an der Finanzierung beteiligt, bekommt das leistungsfähigste Erdbeobachtungsprogramm der Welt Zuwachs.

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Stilisiertes Bild der Erde mit Zeichnungen von Satelliten

(Bild: ESA)

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Weil sich das Vereinigte Königreich trotz des Austritts aus der EU doch wieder finanziell beteiligt, kann das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus um mehrere ambitionierte Missionen erweitert werden. Das teilte die Europäische Weltraumagentur ESA am Donnerstag mit. Mit der nun gesicherten Finanzierung könnten insgesamt 13 Satelliten fertiggestellt und gestartet werden, die bei der Erforschung des Klimawandels, bei der Sicherung der Nahrungsmittelproduktion, der Kontrolle von Ressourcen und dem Schutz der Polkappen helfen sollen. Sie sollen die Leistungsfähigkeit des Erdbeobachtungsprogramm noch einmal deutlich erweitern. Die Zusammenarbeit wurde bereits vor einem Jahr vereinbart, jetzt ist Großbritannien offiziell wieder beigetreten.

Zu den jetzt gesicherten Missionen gehört CO2M, in deren Rahmen insgesamt drei Satelliten die Konzentration von Kohlendioxid, Methan und Stickstoffdioxid in der Atmosphäre messen sollen. Dadurch sollen die größten Verursacher ermittelt und die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens überprüft werden. Bei CIMR wiederum sollen zwei Satelliten die Eisbedeckung und Oberflächentemperatur der Meere beobachten. Auch CHIME besteht aus zwei Satelliten und soll die Landwirtschaft mit Daten zu Pflanzengesundheit oder Ertragsvorhersagen unterstützen, LSTM mit zwei weiteren Satelliten das großräumige Wassermanagement. CRISTAL wird ebenfalls mithilfe von zwei Satelliten die Dicke von Eismassen messen, ROSE-L ebenfalls mit zwei Geräten den Gehalt an Feuchtigkeit in Böden und Bodensenkungen. Insgesamt gehe es um eine große Bandbreite an präzisen Daten zum Zustand unseres Heimatplaneten.

Das Copernicus-Programm umfasst nach dem Start von Sentinel-2C gegenwärtig neun Satelliten, die den Namen Sentinel tragen und nummeriert sind. Insgesamt werden sie in sechs Kerngruppen zusammengefasst. Sie sammeln kontinuierlich Daten zur Erdoberfläche, zu den Ozeanen, zur Atmosphäre und zum Klimawandel. Die Daten sind frei im Internet verfügbar, auch die regelmäßig gemachten Satellitenbilder mit einer Auflösung von 10 m. Auch die Daten der Erweiterungsmissionen sollen offen und frei verfügbar gemacht werden. Schon jetzt handelt es sich um dutzende Petabyte an Daten, die auf einer zentralen Plattform abgerufen werden können.

(mho)