Großer Bahnhof für kleinen Roboter (Update)

Im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums präsentierte Honda erstmals seine ASIMO-Roboter in Europa.

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Im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums unter dem Motto From High-Tech to Intelligence -- The Challenge of Humanoid Robots präsentierte Honda erstmals seine ASIMO-Roboter in Europa. Der 1,20 m hohe und 52 kg schwere ASIMO gilt als einer der fortgeschrittensten humanoiden Roboter der Welt -- zwei der Maschinen sollen nun dauerhaft in Europa bleiben und ihre Fähigkeiten einem breiten Publikum erstmals zur internationalen Automobilausstellung IAA im September in Frankfurt demonstrieren.

Die TU Darmstadt will eine Aufzeichnung der Veranstaltung im Internet präsentieren (RealVideo 9) -- eine lobenswerte Idee, denn das wissenschaftliche Empfangskomitee wurde durch eine ganze Reihe Roboter-Koryphäen gestellt, die einen bunten Querschnitt durch die Probleme und Lösungsansätze der modernen Robotik präsentierten. So referierte Professor Rolf Pfeifer vom AI Lab der Universität Zürich über "Robotics as Cognitive Science" und die Prinzipien des "Cheap Design ". Professor Thomas Christaller vom Fraunhofer Institut für autonome intelligente Systeme philosophierte über Autonomie und künstliche Intelligenz und Professor Helge Ritter von der Universität Bielefeld berichtete, wie an seinem Institut Robotern beigebracht wird, menschliche Verhaltensweisen nachzuahmen.

Natürlich berichteten auch die Honda-Entwickler über ihre Kreationen und ließen ASIMO Treppen steigen, tanzen und auf Gesten reagieren. Allzu tief ließen sich die Japaner allerdings nicht in die Karten sehen -- so blieb diffus, wie autonom der kleine humanoide Roboter tatsächlich agiert, und in welchem Ausmaß er auf einen externen Server und die Unterstützung eines Operators zurückgreift. Das könnte sich allerdings bald ändern, denn Honda arbeitet nach der Realisierung des aufrechten Ganges nun an höheren kognitiven Fähigkeiten für den Roboter. Dies sei eine Aufgabe, die eine Institution allein nicht bewältigen könne, meint zumindest Professor Edgar Körner vom Honda Research Lab Europe. Und auf Nachfrage von heise online erklärte Honda, dass über eine Offenlegung der technischen Details für die Forschung "intensiv diskutiert" würde. Dass Honda mehr Details veröffentlichen will, sei nicht die Frage, unklar sei aber, wann, denn zunächst müssten beispielsweise patentrechtliche Fragen geklärt werden. (wst/ c't) / (jk)