Großer US-Verlag lizenziert digitale Bücher an Suchdienste

Der Verlag HarperCollins will Google Print und anderen Buchsuchdiensten digitale Kopien seines Programm verfügbar machen.

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Der US-amerikanische Verlag HarperCollins plant, mit Hilfe von anderen Unternehmen seine Bücher auch in digitalen Versionen verfügbar zu machen. Diese sollen dann an Such-Dienstleister wie Google, Yahoo, Microsoft und Amazon lizenziert und für deren Buch-Recherche bereitstehen, berichtet das Wall Street Journal. HarperCollins werde weiterhin klassisch publizieren, eine Entscheidung darüber, ob der Verlag auch Bücher in digitaler Form selbst verkauft, ist noch in der Schwebe.

20.000 bereits veröffentlichte Bände sollen demnach zunächst digitalisiert werden. Jährlich sollen 3500 hinzu kommen. Die Dateien will der Verlag auf eigenen Servern speichern und vorhalten. Auf diese Weise wolle der Verlag, der Autoren wie Mark Twain und Charles Dickens im Angebot hat, die Kontrolle über das Treiben der Buchsuchdienste bekommen. Der Verlag strebe ähnlich wie der Konkurrent Random House an, eine eigene "digitale Infrastruktur" aufzubauen, um die eigenen und die Rechte der Autoren besser schützen zu können.

Der Suchmaschinenanbieter Google ist in diesem Jahr mit seinem Print Library Project und mit Google Print in die Kritik geraten. Autorenvereinigungen und Verleger prangern Copyright-Verletzungen an, da Google auch geschützte Werke einscannt. Auch Microsoft und Yahoo arbeiten an einem entsprechenden Projekt. Amazon bietet seit gut zwei Jahren eine Volltextsuche an. (anw)