Groupon verliert weiter Millionen

Im ersten Quartalsbericht nach dem Börsengang musste Groupon erneut Verluste einräumen. Als Grund nannte das Unternehmen die anhaltend schnelle Expansion.

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  • dpa

Die seit Kurzem börsennotierte Rabatt-Website Groupon schreibt weiterhin tiefrote Zahlen. Im Gesamtjahr fiel angesichts hoher Kosten ein Verlust von unterm Strich 351 Millionen US-Dollar an (265 Millionen Euro). Selbst im Schlussquartal, für das Analysten mit einem Gewinn gerechnet hatten, verlor Groupon 43 Millionen US-Dollar (32 Millionen Euro). Es war der erste Quartalsbericht, seit Groupon an die Börse gegangen ist.

Die Aktie brach nachbörslich um 14 Prozent auf gut 21 US-Dollar (rund 16 Euro) ein. Das ist nur knapp über dem Ausgabepreis beim Börsengang von 20 US-Dollar. Zwischenzeitlich hatte das Papier auch schon unter der Marke notiert. Groupon ist Marktführer in dem Rabattgeschäft, wird aber von Rivalen wie LivingSocial bedrängt.

Zugleich wächst Groupon weiterhin schnell. Der Quartalsumsatz sprang binnen eines Jahres von 172,2 auf 506,2 Millionen US-Dollar (381 Millionen Euro). Auf die schnelle Expansion führt das Unternehmen auch die Höhe des Verlusts zurück. Durch den Ausbau des internationalen Geschäfts und den Aufbau eines neuen Verwaltungsstandorts in der Schweiz sei die Steuerzahlung mit 34,8 Millionen US-Dollar deutlich höher als erwartet ausgefallen, erläuterte Finanzchef Jason Child.

Groupons App auf dem iPhone

(Bild: Groupon)

Mitgründer und Firmenchef Andrew Mason zeigte sich zufrieden mit dem Abschneiden. Groupon habe seinen inzwischen mehr als 33 Millionen Nutzern "Milliarden Dollar gespart" und das Geschäft von 250.000 lokalen Firmen in 47 Ländern angekurbelt. Das Unternehmen mit Sitz in Chicago ist auch in Deutschland aktiv. Erst jüngst hatte Groupon die Deutsche Telekom als Partner für mobile Angebote gewonnen.

Gegenüber dem Vorjahr konnte Groupon seinen Jahresverlust immerhin etwas eindämmen. 2010 hatte das junge Unternehmen noch 456 Millionen US-Dollar verloren. Allerdings stiegen zuletzt auch die Nutzerzahlen nicht mehr so rasant an wie noch in der Anfangszeit. Einige Kritiker zweifeln sogar daran, dass das Geschäftsmodell überhaupt funktionieren kann. (mho)