Grüne planen Parteitag im Internet

Bündnis 90/Die Grünen planen als erste deutsche Partei in einem Pilotprojekt einen Parteitag im Internet abzuhalten.

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  • Michael Herfort

Bündnis 90/Die Grünen in Baden-Württemberg planen als erste deutsche Partei, in einem Pilotprojekt einen Parteitag im Internet abzuhalten, erklärte Grünen-Landeschef Andreas Braun. Anstatt wie bisher bei einem normalen Parteitag alles konzentriert an einem Wochenende abzuhalten, soll für einen zwei- bis drei Wochen dauernden virtuellen Parteitag das Internet als Medium zur Diskussion und Abstimmung genutzt werden.

In Diskussionsforen sollen Parteimitglieder über Debattenbeiträge beraten können. Diese Beratungen soll jeder, der über einen Internetanschluss verfügt, mitverfolgen können. Ein parallel zu den Beratungen tagendes Präsidium soll dann über die Ergebnisse abstimmen. Für Abstimmunen möchten die Grünen einen separaten, passwortgeschützten Bereich im Netz einrichten. Zum Schuz gegen mehrfache Stimmabgaben werden nur einmal gültige TANs (Transaktionsnummern), vergleichbar zu den TANs beim Internet-Banking, an die Mitglieder vergeben. In Chat-Rooms sollen Nicht-Mitglieder eigene Beiträge und Kommentare abgeben können.

Die Partei will damit verstärkt das Interesse an den neuen Medien wecken. Außerdem würden in einem großen Bundesland wie Baden-Württemberg bei einem virtuellen Parteitag für die Delegierten zum Teil erhebliche Anfahrtswege entfallen, hieß es bei den Grünen. Auch eine wesentlich flexiblere Zeiteinteilung wäre für die Teilnehmer möglich. Themen des Internet-Parteitags sollen aus dem Bereich neue Medien und Familienpolitik kommen, jedoch muss der Landesvorstand darüber noch entscheiden. (mih)