Gutes Spielekonsolengeschäft trotz Finanzkrise
Die Spielekonsolen-Branche hat sich im September weitgehend immun gegen die Auswirkungen der Finanzkrise in Amerika gezeigt. Nintendo, Microsoft und Sony verkauften mehr Geräte als im Vormonat.
Die Spielekonsolen-Branche hat sich im September weitgehend immun gegen die Auswirkungen der Finanzkrise in Amerika gezeigt. Der Marktführer – der japanische Spiele- und Konsolenhersteller Nintendo – konnte mit seiner Wii im September in den USA um 37 Prozent deutlich zulegen. Das Traditionshaus verkaufte insgesamt 687.000 Wii-Konsolen, wie das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen NPD Group berichtete. Microsofts Xbox 360 legte um 78 Prozent zu und verwies damit Sony mit der PlayStation 3 auf den dritten Platz.
Microsoft hatte im September die Preise seiner Modelle deutlich gesenkt. Das günstigste Modell Arcade kostet seither in den USA mit 200 US-Dollar 50 Dollar weniger als Nintendos Wii, in Deutschland ist das Gerät mit einem Einstiegspreis ab 180 Euro rund 70 Euro billiger als der Marktführer. Sony hatte wiederholt betont, keine Preissenkungen zu planen. Die Playstation 3 ist mit ihrem Hochleistungschip Cell und integriertem Blu-ray-Player in der Herstellung mit Abstand die teuerste Konsole.
Sony setzt stattdessen auf neue exklusive Spieletitel wie Little Big Planet und rüstet mit Zusatzfunktionen und Geräten wie dem DVB-T-Receiver Play TV seine Konsole weiter zu einer Unterhaltungsplattform für das Wohnzimmer aus. Diese Strategie könnte aufgehen. Den NPD-Zahlen zufolge legte die PlayStation 3 mit 232.400 verkauften Geräten zwar nur um 25 Prozent zu, übertraf damit allerdings die Erwartungen der Analysten. Microsoft verkaufte im September insgesamt 347.200 Konsolen.
Der Markt insgesamt, inklusive Hardware und Spieletitel, ging im September erstmals seit rund zwei Jahren um sieben Prozent auf 1,27 Milliarden US-Dollar zurück. Anders als im Vorjahresmonat fehle der Branche derzeit ein zugkräftiges Spiel, sagt Anita Frazier, Analystin der NPD Group. Im September 2007 hatte Microsoft den Spiele-Hit Halo 3 veröffentlicht und damit den Umsatz erheblich angekurbelt. Insgesamt verkaufte der Software-Riese 3,3 Millionen Kopien des Spiels. (dpa) (akr)
