HD-DVD-Pleite kostet Toshiba mehr als 600 Millionen Euro

Für den Ab- und Umbau von Fertigungslinien veranschlagt der Konzern rund 300 Millionen Euro. Alle Sonderausgaben, die im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem HD-DVD-Geschäft stehen, sollen im Geschäftsjahr 2007 verbucht werden, das am 31. März endet.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba rechnet als Folge des Rückzugs aus der HD DVD im laufenden Geschäftsjahr 2007, das am 31. März endet, mit Verlusten in Höhe von bis zu 100 Milliarden Yen (631 Millionen Euro). Das Unternehmen hatte Mitte Februar erklärt, künftig keine HD-DVD-Player und -Recorder mehr produzieren und vermarkten zu wollen. Grund ist die Niederlage gegen das Blu-Ray-Format des Konkurrenten Sony, das von großen Hollywood-Studios und einflussreichen Handelsketten unterstützt wird.

Laut der japanischen Nachrichtenagentur Nikkei will Toshiba sämtliche Sonderausgaben, die im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem HD-DVD-Geschäft stehen, im Geschäftsjahr 2007 verbuchen. Für den Ab- und Umbau bereits existierender Fertigungslinien veranschlagt der Konzern rund 50 Milliarden Yen. Toshiba hatte das HD-DVD-Format in Zusammenarbeit mit NEC entwickelt und war nach dessen Kooperation mit Sony als der einzige relevante Hersteller von Abspielgeräten verblieben.

Trotz des verlustreichen Rückzugs aus dem HD-Disc-Krieg mit Sony rechnet Toshiba für 2007 mit einem operativen Konzerngewinn in Höhe von 250 Milliarden Yen (1,58 Milliarden Euro) – also nur unwesentlich weniger als im Geschäftsjahr 2006, als ein operativer Gewinn von 258,3 Milliarden Yen ausgewiesen wurde. Der Nettogewinn des Konzerns dürfte allerdings deutlich unter den früher prognostizierten 180 Milliarden Yen liegen, da nicht zuletzt das Flash-Speicher-Segment und die LCD-Sparte mit verschärften Wettbewerbsbedingungen zu kämpfen hatten. (pmz)