HEY Calendar: Mit Trick 17 doch in den App Store

Eigentlich wollte Apple die Kalender-App von 37signals nicht publizieren, denn sie kommt mit Log-in-Zwang. Mit Demoinhalten ging es jetzt plötzlich doch.

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HEY Calendar auf dem iPhone

HEY Calendar auf dem iPhone.

(Bild: Basecamp LLC)

Lesezeit: 2 Min.

Apps aus der beliebten HEY-Reihe des Anbieters 37signals (zwischenzeitlich als Basecamp bekannt) hatten bereits mehrfach das Problem, nicht in Apples iOS App Store aufgenommen zu werden. Das App-Review-Team des Konzerns bemängelte insbesondere, dass die Programme einen Account erzwingen, um verwendet werden zu können. Das wiederum ist offiziell nur für sogenannte Reader-Apps erlaubt, darunter Netflix oder Amazons Kindle, nicht jedoch für Produktivitätswerkzeuge. 37signals gelang es nun aber trotzdem, seine neue HEY-Calendar-Anwendung in den App Store zu bringen – mit einem recht lustigen Trick.

Das berichtet 37signals-Gründer David Heinemeier Hansson in seinem Blog. "Ich gebe zu, dass es ein bisschen frech war, unsere neue HEY-Calendar-App dann doch "etwas tun" zu lassen, indem wir einfach einen Kalender mit Apple-Geschichte als Vorschau für Leute, die keinen Account haben, integrierten." Er räumte ein, er habe die Chancen auf einen Erfolg bei vielleicht 30 Prozent gesehen. "Doch siehe da, es hat geklappt!" Für ihn sei das eine große Erleichterung. Man habe in HEY Calendar Millionen investiert. "Und so traurig das klingt, alles hing von Apple ab."

Die Demo-Einträge in HEY Calendar für iOS sind durchaus sehenswert. 37signals füllte diesen mit Apples Events der gesamten Firmengeschichte, inspiriert vom Apple History Calendar von Stepehen Hackett. Außerdem durchforstete 37signals die WIkipedia und weitere Quellen um die "Apple-Geschichte in vollem Detail" abzubilden. Dennoch verbinden Heinemeier Hansson den Vorfall mit der Mahnung, dass unabhängige Firmen wie seine unter Apples Knute leiden. Er sei glücklich, dass die Europäische Union und das U.S. Department of Justice den App Store regulieren wollen.

Wie erwähnt hatte 37signals das App-Store-Review-Problem bereits mit seinem E-Mail-Client HEY. 2020 versuchte 37signals deshalb, Druck auf Apple aufzubauen und schaltete auch die Politik ein. "Apples App Store-Regeln sind wettbewerbsfeindlich – und das schon seit Jahren", schreibt der Anbieter auf seiner Webseite.

37signals ist von Apple besonders abhängig, da laut Heinemeier Hanssons Angaben 85 Prozent der zahlenden Kundschaft entweder Macs oder iPhones verwendet. "Wenn Apple uns verbietet, unsere Apps zu vertreiben, sind wir tot."

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(bsc)