HP-Chefin erneut im Zeugenstand

Im Prozess um die Aktionärsabstimmung über die Fusion von Hewlett-Packard und Compaq musste HP-Chefin Carly Fiorina überraschend noch einmal in den Zeugenstand treten.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Im Prozess um die Aktionärsabstimmung über die Fusion von Hewlett-Packard und Compaq musste Carly Fiorina überraschend noch einmal in den Zeugenstand treten. Die HP-Chefin sollte sich zum Tonbandprotokoll einer Telefonkonferenz mit der Deutschen Bank AG äußern, das den Anwälten der Klägerseite erst am Mittwoch zugänglich gemacht wurde. Fusionsgegner Walter Hewlett behauptet, HP habe die Deutsche Bank unter Druck gesetzt und so "Stimmen gekauft".

Laut US-Medienberichten soll Fiorina gegenüber der Deutschen Bank erklärt haben, die Zustimmung zur Fusion mit Compaq sei von "großer Wichtigkeit" für die "fortgesetzten Beziehungen" zur Deutschen Bank. Fiorina hielt dagegen, der Ausdruck "fortgesetzte Beziehungen" sei üblich, um die Geschäftsbeziehungen zu einem großen Investor wie der Deutschen Bank zu beschreiben. Das vollständige Transkript der Telefonkonferenz ist bis jetzt noch als vertraulich eingestuft -- es sei aber nicht unwahrscheinlich, dass der vorsitzende Richter das Protokoll der Öffentlichkeit zugänglich machen wird.

Die Prozessparteien verzichteten beide auf ein abschließendes Plädoyer und wollen ihre Bewertung des Verfahrens stattdessen heute schriftlich einreichen. Richter William Chandler III kündigte einen schnellen Urteilsspruch an. Die Hewlett-Packard-Aktionäre werden unterdessen heute zur regulären Aktionärs-Hauptversammlung zusammenkommen. Auf der Tagesordnung steht die Wahl eines neuen Aufsichtsrats -- Fusionsgegner Walter Hewlett kandidiert nicht mehr. (wst)